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Grünhof und Bürgerbeteiligung in Pattonville – Das ist heute erst der Beginn

Das Thema Anschlussunterbringung ist in Pattonville seit Juli 2017 ein heiß diskutiertes Thema, mit dem die Verwaltung in unseren Augen sehr ungeschickt umging.

 

Erst wurde extrem kurzfristig die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung am 6.12.17 "über ein neues Bauprojekt in der Arkansasstraße" in die Bürgerhalle eingeladen. Es wurde von den Verwaltungsvertretern damals mehrfach betont, dass es keine Pläne gebe und diese Veranstaltung erst der Beginn eines Dialoges mit der Bevölkerung sei.

 

Erstaunlicherweise mutierten diese "Ideen" über Nacht zu einem städtebaulichen Konzept und als der Bürgerverein Pattonville die Verwaltung nach erfolglosen Gesprächen in einem offenen Brief am 19. März an die zugesagte Bürgerbeteiligung erinnerte, teilte die Verwaltung etwas verschnupft am 27. März in der LKZ mit, das man bei der Bürgerbeteiligung bereits über Soll liegt. Und so blieb derDruck im Kessel und die Gerüchteküche kochte munter weiter. Schließlich die Rolle rückwärts: Es wird eine Bürgerbeteiligung in Form von Nachbarschaftsgesprächen angekündigt.

 

Am 7. Juli 2018 fand die Auftaktveranstaltungzu den Nachbarschaftsgesprächen statt. Ein Format, das wohl den allermeisten Bürgern unbekannt ist. Im Vorfeld fanden die Bürger von Pattonville zudem noch ein anonymes Flugblatt in ihren Briefkästen, das neben sehr vielen Halb- und Unwahrheiten auch noch den Eindruck erweckte, dass über den Bau des Grünhofes abgestimmt würde. Über 400 Menschen drängten in die viel zu kleine Mehrzweckhalle der Realschule und wurden in eine Tagesordnung gezwängt, die unter der Frage "Wo drückt der Schuh" aus Verwaltungssicht aus den Punkten Kinderbetreuung, Grundschule, Jugendgelände, Verkehr, ÖPVN und Wohnbauprojekte bestand. Für diese Themen wurde jeweils eine Präsentation angekündigt, zu der 2-3 Verständnisfragen gestellt werden durften.

 

Klar war sofort, dass der Grünhof und seine potenziellen Bewohner und Bewohnerinnen am meisten auf eben diesen Schuh drückten, aber das Thema wurde trotz teils sehr emotionalen Protesten versteckt erst zum Ende unter Wohnbauprojekte präsentiert. Ja, präsentiert, denn der erhoffte Dialog war nicht vorgesehen, was zur Folge hatte, dass nach den sehr guten Präsentationen nur noch ca. 60 Menschen blieben, um die eigentliche Bürgerbeteiligung zu beginnen: Jeder konnte den Verwaltungsmitarbeitern Fragen stellen und Karten mit dem individuell wichtigen Punkten zu den vorgegebenen Themen hinterlassen und auch andere Themen benennen. Und man erfuhr, dass dies erst der Beginn der Bürgerbeteiligung sei.

 

Diese Themen wurden dann 3 Tage später intensiv von etwa 40 Bürgerinnen und Bürgern in Gruppen weiter bearbeitet. Dabei stellte sich schnell heraus, dass bei ca.10 Teilnehmern noch ein erheblicher Informationsbedarf zum Thema Anschlussunterbringung bestand. Diesmal reagierte die Verwaltung so flexibel, wie man es sich schon bei der Auftaktveranstaltung gewünscht hätte und ging erst allgemein und dann in einer extra Gruppe auf die Fragen, Sorgen und Nöte ein, was zu einer Versachlichung führte. Wirklich schade, dass diese Chance nicht bereits am Mittwoch genutzt wurde!

 

Die anderen Gruppen erarbeiteten zu den o.g. Themen konkrete Projekte und Vorschläge, so z.B. ein Mehrgenerationenhaus auf Stelzen über dem Parkplatz vor der Bürgerhalle und Tempo 30 in ganz Pattonville. Erfreulicherweise ließ sich OB Schönberger zum Ende blicken (wobei anzumerken ist, das die Veranstaltung wesentlich von der Remsecker Verwaltung getragen wurde, Kornwestheim machte sich eher rar) und man erfuhr nunmehr zum 3. Mal, dass dies erst der Beginn der Bürgerbeteiligung sei. Also ziemlich genau 1 Jahr, nachdem das Thema von OB Keck erstmals bestätigt wurde.

 

Fazit: Das Format Nachbarschaftsgespräche kommt in Pattonville 1 Jahr zu spät.

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