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Besuch am Lise-Meitner-Gymnasium

Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst sprachen wir mit Herrn Riedel, dem Rektor des Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG), über das Gymnasium im Allgemeinen, aber auch die Situation am LMG im Speziellen.

Nach den heftigen Diskussionen um das achtjährige Gymnasium (G8) vor einigen Jahren, ist es jetzt ruhiger geworden. Aus seiner Sicht hat sich das G8 inzwischen gut etabliert. Die Konkurrenz anderer Schulformen macht sich jedoch bei den Anmeldezahlen bemerkbar. So wechseln einige Remsecker Schüler wegen des neunjährigen Gymnasiums nach Ludwigsburg und andere Grundschüler mit Gymnasialempfehlung melden sich an der Gemeinschaftsschule an.

Derzeit ist das LMG fast durchgängig vierzügig. Lediglich bei den aktuellen Neunern gibt es nur drei Parallelklassen.

Die weggefallene, verpflichtende Grundschulempfehlung sieht Herr Riedel unaufgeregt. Dies hat zu keinen großen Veränderungen geführt. Bildungsprognosen sind schwierig. Früher wurden dabei Fehler von den Grundschullehrern gemacht, heute von den Eltern. Im Endeffekt leiden die Schüler am meisten darunter wenn sie überfordert sind und bereits in Klasse 5 um die Versetzung kämpfen.

Veränderungen erwartet Herr Riedel in Bezug auf den Ausbau des Ganztagsangebotes. Wenn die Eltern dieses aus der Grundschule gewohnt sind, wird der Druck stärker, dies zumindest für die unteren Klassenstufen am Gymnasium nachzuziehen. Ein Anfang ist bereits seit 2007 gemacht. Seither gibt es den „Offenen Ganztag“, ein unverbindliches Angebot um die Zeit zwischen Vor- und Nachmittagsunterricht zu füllen. In den 2 Stunden  können die Schüler zunächst in der Mensa essen und danach Angebote aus den Bereichen Sport, Musik, Kunst wahrnehmen oder an einer Sanitätsausbildung teilnehmen.

Eine weitere Änderung der letzten Jahre, war die Einführung des freiwilligen bilingualen Unterrichtes. Dabei werden Teile des Unterrichtes in Sachfächern auf Englisch gehalten.

Gefreut hat sich Herr Riedel, dass in diesem Jahr alle 66 Schüler das Abitur geschafft haben.

Bedauerlich ist, dass es zum Zeitpunkt des Gespräches noch keinen Nachfolger gab. Dies liegt jedoch nicht daran, dass das LMG für potentielle Bewerber unattraktiv wäre, sondern zeigt sich derzeit an vielen Schulen, dass die Zahl der Bewerbungen für Schulleiterposten sehr gering ist.

Als persönlichen Wunsch Richtung Gemeinderat, gab uns Herr Riedel abschließend mit, dass der Schulhof dringend saniert werden müsste. Nach dem der Gemeinderat dieses Jahr die Aufnahme in den Haushaltsplan abgelehnt hat, hofft er trotzdem auf eine Umsetzung in den kommenden Jahren.

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