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Klimaschutz: Notwendiger denn je!

Klimaschutz: Notwendiger denn je!

Eines vorweg: Wir wissen, dass Wetter und Klima zwei verschiedene Dinge sind. Wir können ein einzelnes Wetterphänomen wie die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht unmittelbar auf den Klimawandel zurückführen.

Es gibt allerdings einen Zusammenhang zwischen Wetter und Klimawandel. Es gibt klare wissenschaftliche Belege dafür, dass die Erderwärmung als Folge von zu viel CO2-Emissionen die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen wie Starkregen erhöht, weil die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und die wird dann halt auch wieder abgeregnet. Außerdem bleiben Hoch- und Tiefdruckgebiete länger in einem Gebiet oder Ort, was in einem Fall zu Überschwemmungen wie in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen führt, im anderen Fall zu langer Trockenheit wie in den letzten Jahren zum Beispiel in Nord-Ostdeutschland.

 

Wissenschaftler warnen schon seit längerem vor diesen Auswirkungen des Klimawandels. Tote als Folge von Starkregen, Dürre oder Stürmen gab es allerdings bisher nur in anderen Teilen der Welt und nicht oder zumindest weniger in Deutschland. Die  Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat uns jetzt vor Augen geführt, dass wir uns vor der Klimakrise auch in Deutschland nicht mehr sicher fühlen können. Wir können nur hoffen, dass immer mehr Menschen durch diese Flutkatastrophe klar wird, wie realitätsfremd bisher viele Debatten zum Klimaschutz gelaufen sind.

 

Klimaschutz und Freiheit

Der Kampf gegen die Klimakrise wird von vielen als Angriff gegen die Freiheit dargestellt. Denken Sie an die Diskussionen zu Solarpflicht auf Wohngebäuden, Tempolimit, steigende Benzinpreise, Verbrennungsmotor, Fleischkonsum oder Flugreisen. Dabei ist es gerade umgekehrt! Im Frühjahr schon hatte das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass bei politischen Entscheidungen auch die Freiheit der künftigen Generationen berücksichtigt werden muss. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat sich gezeigt, dass unsere Freiheit nicht nur in der Zukunft, sondern bereits jetzt bedroht ist, wenn Menschen sterben, die Infrastruktur zerstört und wirtschaftliche Existenzen vernichtet werden.

 

Kein Weiter so!

Es besteht dringender Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz und das bedeutet Veränderung, die auch unser Alltagsleben betrifft. Wenn CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet die Flutkatastrophe mit den Worten kommentiert, “weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht seine Politik“, sieht er offenbar diesen dringenden Handlungsbedarf nicht. Auch im Wahlprogramm der CDU finden sie wenig Konkretes zum Klimaschutz, dafür vage Überschriften und ferne Ziele, aber wenig dazu, wie sie diese umsetzen will.

 

Wir können verstehen, dass notwendige Veränderungen für Klimaschutz wie Umstieg auf erneuerbare Energien (Energiewende), Solarpflicht auf Dächern, energetische Gebäudesanierung, keine oder wesentlich reduzierte  Versiegelung von Flächen, geändertes Mobilitätsverhalten mit weniger Autos, mehr ÖPNV, Radfahren(Verkehrswende) , Abbau umweltschädlicher Emissionen,  CO2-Bepreisung usw. Angst, Protest und Abwehrkomplexe auslösen, aber wir meinen: Wir kommen nicht darum herum. Wir müssen nicht bremsen, sondern die Bremse loslassen, damit wir schneller vorankommen beim Klimaschutz! Eine Politik des „Weiter so wie bisher“ hätte weitaus schlimmere Folgen und wäre langfristig auch viel teurer.

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