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Politik und Obstbaumschnitt mit Boris Palmer

Wer Kretschmann will, muss Grüne wählen. Boris Palmer wies auf den Widerspruch hin, dass zwar zwei Drittel der befragten Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg Winfried Kretschmann als Ministerpräsidenten wollten, aber "nur" 30 % Grüne wählen wollen.

 

"Wenn ihr Kretschmann weiter als Ministerpräsidenten wollt, müsst ihr Jürgen Walter und Grüne wählen", machte er deutlich. Auf Einladung unseres Landtagsabgeordneten und Staatssekretärs Jürgen Walter war Boris Palmer nach Hochberg auf den Bauernhof Brandner gekommen.

 

Zuerst ging es um den richtigen Schnitt eines Apfelbaums mit unterhaltsamen Bemerkungen zur Politik, dann um das ernste und sachliche politische Gespräch, das sich vor allem um die Flüchtlingsfrage drehte. Angesprochen auf sein Spiegel-Interview, holte Palmer aus und verdeutlichte seinen Standpunkt. Er sprach sich für eine europäische Lösung aus und für Grenzkontrollen. "Wir müssen kontrollieren, wer reinkommt", sagte er. Seine Lösungsvorschläge mögen hart sein, seien aber ehrlich. In Bezug auf den Kanzlerinnen-Spruch "Wir schaffen das" machte er deutlich, unter welchen Voraussetzungen wir es schaffen können. Vordringlich seien jetzt Wohnungen für Flüchtlinge. Er verwies darauf, dass allein in Tübingen 150 Häuser leer stünden.

 

Baumschnitt

Zuvor zeigte sich Boris Palmer als Experte beim Baumschnitt. Das Wissen um den richtigen Baumschnitt habe er von seinem Vater gelernt, erzählt er. Der habe ihm nicht viel hinterlassen, außer Schulden, einer Säge und einer Schere. "Aber die halte ich in Ehren", sagte er. Helmut Palmer, der vielen als "Remstal-Rebell" in Erinnerung geblieben ist und auch in Remseck zur Bürgermeisterwahl antrat, hatte den sogenannten Öschbergschnitt in der Schweiz gelernt und weiterentwickelt.

 

"Ziel eines Baumschnitts ist es, einen guten Ertrag und hochwertige Früchte zu produzieren, aber auch den Baum gesund zu erhalten", sagte Palmer. Außerdem solle der Schnitt nicht zeitaufwendig sein und die Erntearbeit erleichtern. Das gelänge mit dem württembergischen Schnitt, der mehrere Ebenen waagrecht stehender Äste vorsehe und zu Verschattung führe, nicht. Der Palmer-Schnitt sieht drei bis fünf Leitäste vor, die vom Stamm aus möglichst im 45 Grad-Winkel gen Himmel ragen. Alle Äste, die sich in die Waagrechte ausbreiten, werden gestutzt. Damit wird ein Beschatten verhindert. "Wir wollen die Natur bei ihrer Arbeit unterstützen", so Palmer. Das natürliche Wachstum gehe eben nach oben und nicht zur Seite.

 

Gegenüber dem Württemberg-Schnitt ist der Palmer- Schnitt recht radikal. "Man muss die Oberen stutzen, damit die Unteren Licht bekommen", meinte Palmer. Irgendwann setze sich das Richtige durch, sowohl beim Baumschnitt als auch in der Politik. "Wenn die Württemberger etwas falsch machen, dann halt lange". Sie hätten ja auch 58 Jahre lang CDU gewählt. Aber jetzt seien sie mit den Grünen ja auf dem richtigen Weg. Dem haben wir nichts hinzufügen:

 

 

Wir werben um Ihre Stimme. Wählen Sie am Sonntag Grüne!

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