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Bauern und Naturschützer im Gespräch

Der grüne Ortsverband hatte eingeladen um zusammen mit Bauern, Naturschützern und Verbrauchern über Artenschutz und Landwirtschaft zu diskutieren. Gekommen waren rund 30 Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Oberbürgermeister Dirk Schönberger. Unsere Referenten waren Swantje Sperling und Jürgen Walter.

 

Swantje Sperling stellte das Eckpunktepapier der Landesregierung zu Landwirtschaft und Naturschutz vor. Dieses war unter Leitung der Minister für Umwelt und Landwirtschaft, Franz Untersteller und Peter Hauk, zusammen mit den Bauern- und Naturschutzverbänden ausgearbeitet worden und soll noch vor der Sommerpause vom Landtag in Gesetzesform gegossen werden.

 

Jürgen Walter spannte den großen Bogen vom Klimaschutz über Artenschwund, das Volksbegehren Pro Biene, Stadt-Umland-Beziehung bis zur aktuellen Einkommenssituation der Bauern und den Preisen für Nahrungsmittel. Er zeigte Verständnis sowohl für die Belange des Naturschutzes als auch der Landwirtschaft. Er bekannte sich zu einer flächendeckenden und umweltverträglichen Landwirtschaft, die den Landwirten faire Preise mit ausreichendem Einkommen bringt. Er warb für mehr regionale und biologische Nahrungsmittel. Diese müssten allerdings auch ihren Preis haben. Er kritisierte, dass manche Verbraucher zwar die teuerste Küche haben oder den teuersten und besten Grill, aber das billigste Fleisch und das billigste Gemüse beim Discounter kaufen.

 

In der sehr sachlichen Diskussion meldeten sich viele zu Wort. Themen waren der Einsatz der Pflanzenschutzmittel, der Artenrückgang insbesondere bei Vögeln und Insekten, die Einkommenssituation der Landwirte, solidarische Landwirtschaft, das Verbraucherverhalten, CO2-Steuer, Marktchancen für Bioprodukte, Zukunft der Landwirtschaft.

 

Von mehreren Teilnehmern wurde bedauert, dass es in Remseck keinen einzigen Bauern-Hofladen mit Bioprodukten gibt. Wer Bioprodukte in Remseck kaufen will, muss zum e-center gehen. Für manche war unverständlich, warum die Landwirte diese Chance für Bioprodukte nicht nutzen. Bauern argumentierten damit, dass dann mehrere Landwirte auf Bio umstellen müssten, um zum Beispiel im Rahmen der Fruchtfolge genügend Flächen zu haben.

 

Der Diskussionsabend ist ein gelungenes Beispiel für einen wichtigen Dialog zwischen Landwirten, Verbrauchern und Naturschützern. Unser Eindruck ist, dass das gegenseitige Verständnis dadurch gewachsen ist.

 

 

 

 

 

 

 

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