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Geringere Artenvielfalt + größere Umweltzerstörung = höheres Seuchenrisiko

"Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist offensichtlich.“ (Settele und Spangenberg, Weltbiodiversitätsrat IPBES). Seit Covid-19 werden nicht nur Virologen in den Medien beachtet, auch Biologen und andere Experten werden gehört.  

"Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist offensichtlich." (Settele und Spangenberg, Weltbiodiversitätsrat IPBES). Seit Covid-19 werden nicht nur Virologen in den Medien beachtet, auch Biologen und andere Experten werden gehört. Sie weisen auf den Zusammenhang zwischen Artenvielfalt, Umweltzerstörung und der Entstehung von Pandemien hin. Was sie übrigens schon vor über 10 Jahren taten. Ernst genommen wurden sie genau so wenig wie frühzeitige Hinweise auf die verheerenden Folgen der Klimaerwärmung.

Stellenwert von Natur- und Umweltschutz

Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt und Schutz der Umwelt werden bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen im besten Fall als lästig, wenn nicht gar als schädlich empfunden und sollen möglichst nichts kosten. Diese Stimmung hat sich in der Öffentlichkeit im letzten Herbst durch die Initiative von "Pro Biene" etwas zum Positiven gewandt. Intensive Diskussionen und lange Verhandlungen an Runden Tischen mündeten in einem Gesetzgebungsverfahren. Wir hoffen, dass dieses nun wie versprochen bis zur Sommerpause abgeschlossen ist. Wird nun ausgerechnet Corona das Thema noch stärker in den Fokus rücken? Oder womöglich wieder hinten runter rutschen lassen?

Natur- und Umweltschutz im Interesse unserer Gesundheit

In stark gestörten Ökosystemen nimmt die Anzahl der Arten ab und es breiten sich sogenannte "Generalisten" aus - also "Alleskönner" wie Ratten, Fuchs, Sperling. Mit ihnen vermehren sich deren Krankheitserreger und die Wahrscheinlichkeit von Mutationen, die zum Überschreiten der Artgrenzen führen. Kommt dann noch eine unnatürliche Nähe zwischen Wildtieren und Menschen hinzu, ist die Gefahr perfekt und die Infektion mit einem neuartigen Erreger nimmt ihren Lauf. Wegen der heutigen Bevölkerungsdichte und der Globalisierung verbreiten sich solche Infektionen viel schneller als früher.

Das passiert in fernen Ländern

Hier bei uns besteht kaum die Gefahr der Entstehung einer neuen Seuche. Unsere Umwelt ist seit Jahrhunderten keine Wildnis mehr, die heimischen Fledermäuse beherbergen solche Viren nicht, wir haben andere Essensgewohnheiten und die wenigen Wildtiere, die wir essen, sind gut untersucht und werden nicht lebend auf "wetmarkets" verkauft.

Was können wir beitragen?

Unser Konsumverhalten ist schuld an der Zerstörung der fernen Ökosysteme. Die Stichworte sind bekannt: Tropenholz, Palmöl, Sojaanbau, Rinderfarmen, hoher Fleischkonsum usw. Natürlich muss auch der Handel mit Wildtieren - lokal für Fleisch, global mit Produkten aus ihnen - streng unterbunden werden. Als erstes sollten wir aber mit gutem Beispiel vorangehen: Der Schutz der Artenvielfalt beginnt vor der eigenen Haustür, hier in Remseck, siehe dazu unsere Anträge von Januar 2019 und 2020 „Biodiversität in Remseck“ sowie „Mehr biologische Vielfalt für Remseck. Diese Anträge finden Sie auf unter „Gemeinderat“ „Anträge“.

Zu Ostern wünschen wir uns neben der größeren Wertschätzung von Natur und Umwelt auch die unserer Mitbürger*innen in den "systemrelevanten" Berufen, nicht nur zu Coronazeiten!

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