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Klimaschutz: Können wir Erfahrungen aus der Corona-Krise nutzen?

Die Corona-Krise hat die hat die Diskussion über den zu hohen Ausstoß von Kohlendioxidausstoß und die Erderwärmung an den Rand gedrängt. Das ist verständlich, sollte aber nicht dazu führen, dass wir nach der Corona-Krise meinen, der Klimawandel könne uns egal sein. Im Gegenteil: Wir sollten schauen, dass bei der Wiederankurbelung der Wirtschaft vermehrt in klimaschonende Technologien investiert wird.

Lehrstück Corona-Krise

Die Corona-Krise hat kurzfristig zu drastischen und wirksamen Maßnahmen geführt. Vielleicht können wir daraus lernen, wie wir wirksamen Klimaschutz betreiben sollten. Jedenfalls waren die Menschen bereit ihr Verhalten in kürzester Zeit radikal zu ändern. Die meisten Menschen hätten sich das vor Monaten noch nicht vorstellen können. Das gilt in besonderem Maße für die Mobilität. Kaum noch Flüge und weniger Autos auf den Straßen. Stattdessen Homeoffice, Telefon- und Videokonferenzen und mehr Zeit für sich, weil die Wegezeiten geringer wurden oder ganz entfallen sind. Und: weniger CO2-Ausstoß!

Dinge wurden möglich und helfen, für die vorher die Akzeptanz fehlte. In manchen Ländern wird mit Hilfe von anonymisierten Apps die Ausbreitung des Virus gebremst, in fast allen Ländern halten die Menschen größere Abstände zueinander und verzichten auf größere Versammlungen, viele Milliarden wurden für Unternehmen von Bundes-und Landesregierung zur Verfügung gestellt. Datenschutz, schwarze Null oder Versammlungsfreiheit wurden zu Gunsten der effektiven Bekämpfung des Corona-Virus hintangestellt.

Zu drastischen Freiheitseinschränkungen muss es beim Klimaschutz nicht kommen. Aber neues Denken und Handeln könnten förderlich sein. Eine Mischung aus sinnvoller und maßvoll eingesetzter Technologie, richtige und entschlossene Finanzhilfen und Investitionsentscheidungen und dazu eine kluge Informationspolitik der Regierungen sind richtige Maßnahmen bei der Bekämpfung des Corona-Virus. Sollten wir eine solche Mischung nicht auch für den Klimaschutz nutzen?

Klimakrise nicht verdrängen!

Ähnlich wie schon vor Jahren von den Virologen vor einer Pandemie gewarnt wurde und Handlungsempfehlungen der Wissenschaft von der Politik ignoriert wurden, ist es auch beim Klimawandel. Wissenschaftler, die mehr Klimaschutz anmahnen, weil wir sonst mit schlimmen Folgen wie Waldbränden, Ernteausfällen, Flucht und Armut zu rechnen hätten, wurden und werden nicht ernst genommen. Dabei gilt als sicher, dass sich der Klimawandel weltweit drastischer und negativer auf unser Leben auswirken wird als das Coronavirus.

Im Gegensatz zur Pandemie gibt es beim Klimawandel nicht das eine Virus, das die Welt befällt, sondern zahlreiche Auslöser. Außerdem verlangt der Klimaschutz nachhaltige Verhaltensänderungen, nicht nur auf Zeit. Aber beweist unsere Gesellschaft nicht gerade ihre Bereitschaft sich einer Krise angemessen und vernünftig zu stellen und auf wissenschaftliche Empfehlungen zu hören? Daher sollten wir alsbald handeln. Und zwar richtig. Wir brauchen Investitionen entsprechend dem Konzept des Green New Deal und keine Lockerung der Auflagen zum Schadstoffausstoß für die Automobilindustrie oder gar eine neue Abwrackprämie für Autos ohne jegliche Auflagen. Wir brauchen ökologisch und ökonomisch sinnvolle Aufbaukonzepte. Nachhaltigkeit ist mehr denn je gefragt!

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