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Flächennutzungsplan

58 ha, zum größten Teil landwirtschaftlich genutzt, sollen laut Planentwurf bis 2015 für Wohn- und Gewerbeflächen umgenutzt werden. Diese Flächen werden der Landwirtschaft fehlen. 58 ha sind viel, das ist mehr als die Fläche von 2 Bauernhöfen, deren durchschnittliche Betriebsgröße in Baden-Württemberg bei 26 ha liegt. Wir müssen uns endlich auch in Remseck ernsthaft mit dem Thema "Verringerung des Flächenverbrauchs" beschäftigen.

58 ha, zum größten Teil landwirtschaftlich genutzt, sollen laut Planentwurf bis 2015 für Wohn- und Gewerbeflächen umgenutzt werden. Diese Flächen werden der Landwirtschaft fehlen. 58 ha sind viel, das ist mehr als die Fläche von 2 Bauernhöfen, deren durchschnittliche Betriebsgröße in Baden-Württemberg bei 26 ha liegt.

Wenn wir davon ausgehen, dass dieser Flächenverbrauch in einem Zeitraum von 10 Jahren stattfindet, dann ist das ein jährlicher Flächenverbrauch von fast 6 ha. Er wäre dann größer als in den 80iger und Anfang der 90iger Jahre, als das Haldengebiet aufgesiedelt wurde und wir einen jährlichen Flächenverbrauch von 4 ha hatten. Diesen hohen Flächenverbrauch sehen wir kritisch.

 

Zwei Besonderheiten mögen wenigstens zum Teil diesen Flächenverbrauch rechtfertigen:

  • der regionale Wohnungsbauschwerpunkt Pattonville, der dazu führen wird, dass Remseck vor allem deswegen im Jahr 2015 voraussichtlich knapp 25 000 Einwohner haben wird
  • das Projekt Neue Mitte, mit dem Remseck eine städtebauliche Mitte schaffen will

Pattonville und Neue Mitte beanspruchen zusammen 20 ha, das sind 35 % des gesamten Flächenbedarfs von 58 ha. Die verbleibenden 38 ha, davon allein 26 ha für Wohnbauflächen, sind für Wohnbau und Gewerbe in den alten Remsecker Ortsteilen vorgesehen. Das ist sehr viel bei einem prognostizierten Bevölkerungswachstum in den alten Ortsteilen von nur 3,6 %.

 

Der Bauabschnitt VII zu Pattonville wird schon in naher Zukunft realisiert werden, ungewisser ist die Zukunft der Neuen Mitte. Für uns ist die Neue Mitte ein zentrales Projekt. Wir streben eine Neue Mitte als Grüne Mitte an mit viel Grünflächen zur Naherholung. Dazu sollen Neckar und Rems für die Menschen erlebbarer gemacht werden als bisher. Wir freuen uns, dass unsere diesbezüglichen Vorschläge Eingang in den Entwurf des Flächennutzungsplans gefunden haben. Grünflächen sollten ergänzt werden um überörtliche Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnen. Diese überörtliche Funktion rechtfertigt für uns dann auch den Flächenbedarf von 8 ha.

 

Als nächster Schritt sollte eine Machbarkeitsstudie zur Neuen Mitte folgen. Bisher wurde nur untersucht, welche verkehrlichen Voraussetzungen wir für eine Neue Mitte brauchen, nämlich die Verlagerung des Verkehrs aus diesem Bereich. Daher brauchen wir eine zweite Neckarbrücke. Der Nord-Ost-Ring wird nach der Untersuchung von Prof. Kölz, egal ob 4-spurig oder 2-spurig, immer noch über 20 000 KfZ/Tag auf der Neckarbrücke lassen, das gilt auch für die neue Variante des Regierungspräsidiums. Ob der neue Vorschlag des Regierungspräsidiums mit dem Bau einer Brücke beim Hornbach die Neue Mitte voranbringt, darf bezweifelt werden. Laut Regierungspräsident Andriof ist eine solche Brücke "nicht Sache des Landes, wenn die Brücke bei Mühlhausen kommt". Remseck wird die Brücke für die Neue Mitte aber nicht allein bauen können. Und wer außer dem Land soll uns helfen, schließlich geht es um die Verbindung zweier Landesstraßen!

 

Ein weiterer kritischer Punkt ist für uns der Nord-Ost-Ring, den wir ablehnen. Er würde zu einer Zerschneidung und Verlärmung einer der größten zusammenhängenden Frei- und Naherholungsflächen im Großraum Stuttgart führen.

Hoher Flächenverbrauch und Nord-Ost-Ring sind für uns die kritischen Punkte des Flächennutzungsplans, die Neue oder Grüne Mitte ein positives "Leuchtturmprojekt".

 

Weitere positive Punkte im Flächennutzungsplan:

  • Stadtbahnverbindung vom Hornbach bis nach Pattonville, die unserer Meinung nach dann nach Ludwigsburg weiterführen sollte
  • Stadtbahnverbindung von Ludwigsburg bis zur U 14-Endhaltestelle und Freihaltung der Trasse für die Weiterführung dieser Linie nach Waiblingen.

Die Abwägung aller Vor- und Nachteile führt dazu, dass wir dem Flächennutzungs- und Landschaftsplan zustimmen.

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