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Regionalplanentwurf für die Region Stuttgart

Wer von Ihnen weiß, dass diesen Monat der Entwurf des Regionalplans öffentlich ausliegt? Weitgehend unbeachtet ist die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung bei der Regionalplanung, obwohl sie auch in unserer Stadt bei vielen Planungen den Rahmen verbindlich vorgibt. Deshalb boten wir interessierten BürgerInnen fachkundige Erläuterung durch Dr. Peter-Michael Valet und Josef Matschiner von der Regionalversammlung.

 

Wer von Ihnen weiß, dass diesen Monat der Entwurf des Regionalplans öffentlich ausliegt? Weitgehend unbeachtet ist die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung bei der Regionalplanung, obwohl sie auch in unserer Stadt bei vielen Planungen den Rahmen verbindlich vorgibt.

 

Deshalb bot der grüne Ortsverband gleich am ersten Auslegungstag interessierten BürgerInnen fachkundige Erläuterung durch Dr. Peter-Michael Valet (GRAUE) vom Planungsausschuss und Josef Matschiner (GRÜNE) vom Verkehrsausschuss der Regionalversammlung.

 

Das Planwerk besteht aus einem Textteil, einem Umweltbericht und zahlreichen Karten. Er gibt u.a. Auskunft über Siedlungsschwerpunkte, Trassenfreihaltungen für den Verkehr, Grünzüge und Grünzäsuren, Biotopverbund, Rohstoffvorkommen, Energiestandorte, geplante Großprojekte in der Nachbarschaft (Logistikzentrum Kornwestheim!), Luft- und Lärmbelastungen. Josef Matschiner klärt die anwesenden Mitglieder und interessierten BürgerInnen darüber auf, dass Remseck weder auf einer regionalen Entwicklungsachse liegt noch irgendeinen anderen besonderen Status besitzt, so dass bestimmte Planungen von vornherein nicht zugelassen werden. Aus der Fülle der Themen seien zwei herausgegriffen:

 

Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung

Dieses Thema ist Grundlage für die weitere Bauflächen-Entwicklung in Remseck. Welche Aussage trifft hier der Regionalplan? Dr. Valet weist darauf hin, dass das PESTEL-Institut für die Region Stuttgart und das Zieljahr 2020 zwar einen Bevölkerungsrückgang um 1,1 % prognostiziert, die Regionalversammlung dessen ungeachtet „vorsorglich“ von einem 3%igen Wachstum ausgeht. Dieses wird auf die Gemeinden unterschiedlich aufgeteilt: Das Wachstum konzentriert sich auf die sogenannten Siedlungsbereiche. Zu ihnen gehören Aldingen, Neckargröningen, Neckarrems, die somit in einem Zeitraum von 5 Jahren um 1,5 % Wohneinheiten wachsen dürfen. In den Gemeinden mit Eigenentwicklung wie Hochberg und Hochdorf soll der Zuwachs höchstens 1% betragen. Andere Maßstäbe gelten für Pattonville, weil dieses einen regionalen Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung darstellt.

 

Verkehr

Nach Dr. Valet sind die Datengrundlagen für die Verkehrsaussagen relativ alt. So sei in den letzten Jahren eine Abflachung des Verkehrsaufkommens zu beobachten, der PkW-Verkehr gehe schon jetzt zurück. In Zukunft werde sogar mit einem Rückgang des Gesamtverkehrsaufkommens gerechnet. Diese Entwicklung sei in den Planungen nicht genügend berücksichtigt. Josef Matschiner zeigt uns auf der Karte, welche Trassenfreihaltungen uns betreffen. Erfreut registrieren die Anwesenden die beiden für die Stadtbahn freigehaltenen Trassen: Der U14-Abzweig Hornbach – Pattonville und die schon lange in der Diskussion befindliche Strecke Markgröningen – Ludwigsburg – Remseck – Waiblingen. Diese müsste laut Josef Matschiner bei dem ermittelten Kosten-Nutzen-Faktor von 6 eigentlich schon aus wirtschaftlichen Gründen sofort gebaut werden. Dagegen suchen die beiden grünen Ratsmitglieder Jasmine Finck und Karl Burgmaier vergebens nach einer Trassenfreihaltung für die Umfahrung der Neuen Mitte – diese ist offenbar vergessen worden.

 

Beim weiteren Kartenstudium stoßen wir überrascht auf eine Gebietsmarkierung östlich des Neubaugebiets Steige IV in Neckarrems. Keiner kann sich hier etwas Besonderes vorstellen, bis Dr. Valet dieses als Vorranggebiet zur Sicherung carbonathaltiger Rohstoffvorkommen identifiziert. Vielleicht stoßen Sie ja beim Planstudium auf weitere Überraschungen! Der Entwurf liegt im Rathaus aus, kann aber auch im Internet unter www.region-stuttgart.org (Regionalversammlung, Sitzung Nr. 21 vom 27.02.2008) eingesehen werden. Anregungen und Bedenken richten Sie bitte direkt an den Regionalverband.

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