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Bauern gegen Nord-Ost-Ring

Landwirte aus Kornwestheim, Zuffenhausen, Zazenhausen, Mühlhausen, Aldingen, Oeffingen, Schmiden und Fellbach haben sich in der Initiative "Bauern miteinander" zusammengeschlossen, eine Resolution gegen den Nord-Ost-Ring verfasst und diese im Oktober Stuttgarts Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) überreicht.

Die Bauern schreiben, käme der Nord-Ost-Ring, "würde dieser direkt 60 Hektar wertvollster Ackerfläche vernichten". Die Böden zählten zu den qualitativ besten Deutschlands. Weiterer Flächenverlust drohe der Landwirtschaft durch Ausgleichsflächen für den Naturschutz, die ein solcher Eingriff zur Folge habe. Alles in allem drohe "uns ein existenzbedrohender Flächenverbrauch im Einzugsbereich der geplanten Straße. Betroffen wären zahlreiche Vollerwerbsbetriebe".

 

Der Nord-Ost-Ring würde bekanntlich von Fellbach über das Schmidener Feld, den Neckar beim Baumarkt Hornbach in Aldingen querend, vorbei am Sonnenhof nach Kornwestheim führen und B 14 sowie B 27 verbinden. Neben dem Flächenverlust fürchten die Landwirte Lärm und Luftverschmutzung durch 60 000 prognostizierte zusätzliche Fahrzeuge täglich.

 

Bürgermeister Pätzold sagte, die gemeinsame Erklärung der Landwirte sei für ihn eine Bestätigung, dass der Stuttgarter Gemeinderat sich zu Recht gegen den Nord-Ost-Ring ausgesprochen habe. "Es ist richtig, dass Sie heute hier stehen", bestätigte er die Protestaktion. Denn: "Landwirtschaft braucht auch in Stuttgart eine Zukunft." Der Stadt fehlten nicht allein Flächen für den Wohnungsbau, sondern auch für die Landwirtschaft, deren Flächen gleichzeitig der Naherholung dienten.

 

Landwirtin Kathrin Scheck aus Zazenhausen, die Pätzold die Resolution überreichte, sagte, vor allem Äußerungen der beiden CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem Rems-Murr-Kreis, Norbert Barthle und Joachim Pfeiffer, hätten zur Bildung dieser Initiative geführt. Der bisherige Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium Barthle hatte offen zugegeben, dass es sich bei der Trassenführung nicht nur um eine Nordumfahrung von Stuttgart handele, sondern um das zentrale Teilstück, das am Ende das Rheintal mit Augsburg verbinde. Barthle hätte diese Strecke gern wie Autobahnen "kreuzungsfrei". Die Erklärung nimmt auch Bezug auf Remseck. Wörtlich heißt es: "Der Nordostring ist auch keine Lösung der Verkehrsprobleme in Remseck. Die Remsecker Verkehrsproblematik muss gesondert betrachtet und angegangen werden. "Dazu gehört für uns z.B. die Westrandbrücke.

 

Während die kommunalpolitischen Mehrheiten in Stuttgart, Fellbach und Kornwestheim den Nord-Ost-Ring ablehnen, ist es in Remseck, Waiblingen und Ludwigsburg genau anders herum. In Remseck sind Grüne und SPD gegen den Nord-Ost-Ring, während CDU, Freie Wähler und FDP ihn befürworten. Wir freuen uns, dass diese Erklärung von Bauern auch von Aldinger Landwirten unterschrieben wurde. Die Resolution der Landwirte können Sie auf unserer Homepage unter "Themen" und dann "Erklärung der Landwirte zum Nord-Ost-Ring" lesen.

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