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Felderrundfahrt in Aldingen und Neckargröningen

Die Ortsbauernverbände Aldingen und Neckargröningen hatten den Gemeinderat zur Felderrundfahrt auf ihren Gemarkungen eingeladen. Die Berichte der Landwirtinnen und Landwirte offenbarten ein beeindruckendes Bild von einer innovativen Landwirtschaft, die ihre Marktchancen nahe am Verbraucher nutzt.

Die Ortsbauernverbände Aldingen und Neckargröningen hatten den Gemeinderat zur Felderrundfahrt auf ihren Gemarkungen eingeladen. Die Berichte der Landwirtinnen und Landwirte offenbarten ein beeindruckendes Bild von einer innovativen Landwirtschaft, die ihre Marktchancen nahe am Verbraucher nutzt. Diese Landwirtschaft ist in vielem anders als früher und auch anders als im ländlichen Raum. So gibt es in Aldingen und Neckargröningen keine Milchkühe mehr. Dafür gibt um so mehr Pferde, Hennen, Blumen, Gemüse oder Salat.

 

Vielseitige Landwirtschaft

Die Betriebe haben ihr Angebot diversifiziert und bieten neben klassischen landwirtschaftlichen Produkten wie Getreide, Eiern, Schweinen, Bullen oder Kartoffeln weiterverarbeitete Produkte wie Brot, Nudeln oder Wurst an. Mehrere Betriebe vermarkten ihre Produkte über Hofläden und Wochenmärkte. Weitere Standbeine sind Brennholz, Weihnachtsbäume, Landschaft, Theater, Ferienangebote für Kinder oder neuerdings Hofcafes.

 

Geblieben ist die Pflanzenproduktion als Basis der Landwirtschaft und auch die Abhängigkeit vom Wetter. Durch das trockene Frühjahr erwarten die Bauern dieses Jahr geringere Ackererträge. Fünf Landwirte kooperieren bei der Bewirtschaftung der Äcker. Das führt zu Kosteneinsparungen, weil nicht jeder Landwirt große und teure Maschinen anschaffen muss.

 

Die Kooperation der Aldinger Landwirte hat sich auch bei der Anlage des Saumbiotops am Stämmegraben bewährt. Im Auftrag der Stadt hat diese Kooperation das Biotop angelegt und pflegt es. Ein erster Erfolg des neuen Biotops ist, dass inzwischen fünf seltene Vogelarten dort wieder gesichtet werden.

 

Bewährt haben sich auch die Ackerrandstreifen, die nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch den Begegnungsverkehr auf den Feldwegen durch eine größere Breite erleichtern. Während die Remsecker Landwirte diese Ackerrandstreifen positiv sehen, gilt es auswärtige Landwirte, die Äcker in Remseck bewirtschaften, davon noch zu überzeugen. Die Verwaltung will dazu eine Initiative starten.

 

Am Beispiel der Baumpflanzungen im Grenzbereich zwischen Äckern und dem Bauabschnitt VII in Pattonville wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, wenn die Landwirte bei Planungen in der Landschaft rechtzeitig gehört und ihre Überlegungen als Landbewirtschafter berücksichtigt werden.

 

Vermaisung der Landschaft durch Biogasproduktion?

Eine interessante Diskussion entspann sich zum Thema Biogas. Die geplante Biogasanlage in Kornwestheim wird die Nachfrage nach Mais auch in Remseck erhöhen. Die Betreiber von Biogasanlagen zahlen so gut für die gesamte Biomasse des Maises, dass der Maisanbau wirtschaftlicher ist als der Anbau anderer Feldfrüchte. Der Maisanteil in der Aldinger und Neckargröninger Agrarlandschaft dürfte daher in den nächsten Jahren ebenso zunehmen wie die Transporte auf den Feldwegen zur Biogasanlage. Mit den Transporten wachsen der Unterhaltungsaufwand der Feldwege und die städtischen Ausgaben dafür. Neben den wirtschaftlichen und finanziellen Aspekten spielen in der Diskussion auch ökologische und landschaftsästhetische Aspekte eine Rolle. Klar ist aber auch, dass letztlich die Marktpreise entscheiden, was an landwirtschaftlichen Kulturen auf den Äckern angebaut wird.

 

Wir bedanken uns für die informative Felderrundfahrt bei den Landwirtinnen und Landwirten einschließlich Vesper und interessanter Diskussion.

 

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