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Keine Gentechnik auf kommunalen Flächen

Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis90/Die Grünen beantragt, bei der Neuverpachtung von städtischen landwirtschaftlichen Flächen und der Verlängerung von Pachtverträgen die Pächter vertraglich zu verpflichten, auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu verzichten. Wir brauchen keine grüne Gentechnik.

Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis90/Die Grünen beantragt, bei der Neuverpachtung von städtischen landwirtschaftlichen Flächen und der Verlängerung von Pachtverträgen die Pächter vertraglich zu verpflichten, auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu verzichten.

 

Begründung:

Wir wissen wenig über die Risiken der Gentechnik in der Landwirtschaft, klar ist aber, dass sich beim Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen deren Erbgut auch auf nicht gentechnisch veränderte Pflanzen derselben Art oder artverwandte Wildpflanzen übertragen kann. Diese Gene sind dann nicht mehr rückholbar. Die meisten Menschen lehnen Gentechnik in der Landwirtschaft ab, weil nicht klar ist, wie sicher gentechnisch veränderte Nahrungsmittel für die Gesundheit sind. Andere lehnen sie ab, weil sie überzeugt sind, dass wir auch ohne grüne Gentechnik gut leben können, andere wiederum, weil sie dies als einen Eingriff in die Schöpfung sehen. Laut Umfragen lehnt die Mehrheit der Deutschen grüne Gentechnik ab.

 

Es gibt in Deutschland und Europa zahlreiche Städte und Regionen, die sich zur gentechnikfreien Zone erklärt haben im Sinne eines vorbeugenden Verbraucher- und Umweltschutzes. Wir halten das für eine wirksame Maßnahme und würden auch Remseck gerne in diesem Kreis sehen. Wegen der konzernfreundlichen Gesetzgebung im Bereich grüne Gentechnik ist das Ziel einer Landwirtschaft ohne Gentechnik nur in freiwillig abgeschlossenen privatrechtlichen Verträgen zu erreichen.

 

Der Musterpachtvertrag der Evangelischen Landeskirche Württemberg bittet die Pächter "auf dem Pachtgrundstück kein gentechnisch verändertes Saatgut aufzubringen und keine gentechnisch veränderten Organismen anzubauen". Die Kirche will "damit einen aktiven Beitrag zum Schutz und Erhalt der Schöpfung leisten und durch ein nachhaltiges Wirtschaften die Lebensgrundlage für alle jetzt und zukünftig lebenden Menschen ebenso sichern wie die Natur." Im Kreis Ludwigsburg rät der Bauernverband seinen Mitgliedern auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu verzichten. Die Gemeinde Möglingen regelt in ihren Pachtverträgen mit den örtlichen Landwirten ähnlich unserem Antrag, dass die Landwirte auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verzichten.

 

Durch die Aufnahme des Verbots des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen unterstützt die Stadt Remseck die Bemühungen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft. Ein solches Verbot ist sicherlich ein kleiner, jedoch symbolisch nicht zu vernachlässigender Beitrag für eine gentechnikfreie und von den meisten Menschen gewünschte Landwirtschaft in Remseck. Wer etwas gegen grüne Gentechnik machen will, kann dies tun, und wir meinen, die Stadt Remseck sollte hier etwas tun.

 

gez. Karl Burgmaier, Jasmine Finckh, Cherry Gehring

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