Hiermit beantragen Bündnis 90/Die Grünen für die Ortsteilbüchereien in Remseck folgendes:
- Die Remsecker Ortsteilbüchereien sollen 2009 zur Anschaffung neuer Medien einen zusätzlichen Medienetat von 20 000 € erhalten.
- Untersuchung der Bibliotheksstruktur in Remseck und Vorschläge zur Optimierung
- Schaffung einer befristeten Halbtagsstelle für Koordinierungs– und Servicedienste der Ortsteilbüchereien
Begründung:
Zu 1)
Die Ortsteilbüchereien besitzen veraltete Bestände. Der im letzten Jahr in Gang gekommene Medienaustausch sollte unbedingt fortgeführt werden.
Zu 2.)
In jedem der 6 Ortsteile gibt es eine Ortsteilbücherei, die in der Regel an 2 Nachmittagen für 2 – 3 Stunden geöffnet hat. Diese Struktur ist gewachsen und „war schon immer so“, ist aber einer modernen Informationsgesellschaft und einer Großen Kreisstadt nicht angemessen.
Schon in einer Vielzahl von Städten hat sich gezeigt,
- dass eine größere, regelmäßig von vielen Bürgern aufgesuchte Institution einen hohen Attraktivitätsgrad besitzt,
- dass sie eine wesentliche kulturelle Bereicherung darstellt
- dass sie zu einer Vielzahl von Begegnungen und damit zu einer Belebung des Zentrums führt,
- dass sie einen hohen Integrationsfaktor darstellt, da sie von ganz unterschiedlichen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten regelmäßig und häufig aufgesucht wird.
Die derzeitige Situation der Ortsteilbüchereien ist unbefriedigend. In jedem Ortsteil werden nur sehr knappe Öffnungszeiten angeboten. 10 000 Medien stehen der Bevölkerung für 4 -6 Stunden in der Woche zur Verfügung. Dies ist letztlich eine gigantische Verschwendung und entspricht (mit den knappen Öffnungszeiten) nicht dem Lebensstil der heutigen Gesellschaft. Oft werden auch die gleichen Bücher in den Ortsteilbüchereien angeschafft, hier würde eine Zentralisierung bei gleicher Quantität ein deutliches mehr an Vielfalt bieten.
Außerdem sollte die Kooperation mit den Grundschulen verbessert werden. In vielen Grundschulen ist bereits eine Klassenbücherei oder ein Lesezimmer vorhanden. Hier könnte und sollte eine zentrale Institution unterstützend tätig sein, indem die Schulen in regelmäßigen Abständen mit neuen und aktuellen Medien versorgt werden. Auch können so Medieneinheiten für bestimmte Themen angeschafft und zentral verliehen werden.
Da die Struktur, die Zusammenarbeit der Bücherei(en) mit den Schulen und den Kindergärten, nicht geklärt ist, ist es sinnvoll, externen Rat einzuholen um ein tragfähiges "Konzept Bibliotheksversorgung Remseck 2020“ zu entwickeln.
Die Kosten für ein solches Konzept sind schwer einzuschätzen. Unser Vorschlag: einmalig sollten 5000 € für die Entwicklung eines solchen Konzepts in den Haushalt eingestellt werden. Gleichzeitig sollte die Fachstelle für Bibliothekswesen in Stuttgart (Stelle im Regierungspräsidium) oder die Hochschule für Medien angefragt werden, ob ein solches Konzept eventuell sogar kostenlos erstellt werden kann.
Zu 3.)
Durch die Einführung der gemeinsamen Bibliothekssoftware für die Remsecker Büchereien wird die Zusammenarbeit der Büchereien untereinander erstmals deutlich erleichtert. Im kommenden Jahr muss noch die vollständige Erfassung der Medien in das Bibliothekssystem geleistet werden, was noch einiges an Zeit- und Arbeitsaufwand bedeutet.
Es ist daher auch – im Vorgriff auf eine bessere Zusammenarbeit der Büchereien – anzustreben, dass schon jetzt eine zentrale Stelle bestimmte Arbeiten koordiniert bzw. für alle Ortsteilbüchereien wahrnimmt. Diese „Zentrale“ könnte Aufgaben abnehmen, die in allen Zweigstellen anfallen, und sehr zeitintensiv sind.
Diese zentrale Stelle hätte beispielsweise folgende Aufgaben:
- zentrales Einarbeiten der Medien (Folieren, Signieren, Eingabe in die EDV)
- zentrale Beschaffung der Buchbestände auf Vorschlag der Ortsteilbüchereien zentrale Mahnläufe
- zentrale Organisation oder Mithilfe bei Veranstaltungen der Büchereien
- zentrale Etat-Verwaltung
- zentrale Medienreparatur (Vorteil: bestimmte Geräte sind nur einmal nötig)
Hierfür beantragen wir, eine auf zwei Jahre befristete Halbtagsstelle einzurichten.
08.01.2009 Bündnis 90/Die Grünen, Jasmine Finckh