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Waldbegehung in Sachsenheim

Mitte Juli waren die Mitglieder des Kreistags in den Stadtwald Sachsenheim auf dem Baiselsberg bei Hohenhaslach eingeladen. Herr Dr. Nill und Mitarbeitende des Fachbereichs Wald im Landratsamt berichteten uns auf einem Spaziergang durch den Wald über die Arbeit des Fachbereichs Wald. Im Mittelpunkt standen Informationen zu Waldpädagogik-Projekten, dem naturschutzfachlichen Alt- und Totholzkonzept sowie Maßnahmen im Zusammenhang mit der Anpassung an den Klimawandel.

 

Waldpädagogik

Zielgruppe der Waldpädagogik sind vor allem Schulklassen. Mit den Schülerinnen und Schülern werden u.a. Bäume gepflanzt. Während früher Fichten gepflanzt werden, sind das heute Eichen, die besser an das wärmere Klima angepasst sind. In einem waldpädagogischen Projekt sollen Kinder mit verbundenen Augen Bäume suchen und erspüren. Die Förster machten das auch mit uns Kreistagsmitgliedern. Eine interessante Erfahrung!

 

Alt- und Totholzkonzept

Aus naturschutzfachlicher Sicht sind absterbende Bäume sehr wichtig im Wald. Absterbende Bäume sind nicht nur für die Spechte und ihre Höhlen wichtig, sondern werden auch Trittsteine für Käfer und Insekten im Wald belassen um sog. Totholzstrukturen aufzubauen. Die Waldarbeiter finden das nicht immer so toll, weil damit auch deren Arbeitssicherheit beeinträchtigt werden kann.

 

Klimawandel

Wer kennt nicht die Stürme Wibke oder Lothar? Wir kannten sie, kaum jemand kannte jedoch Sabine, die am 9. Februar 2020 im Sachsenheimer Wald ein größeres Fichtenwaldgebiet zerstörte. Wir konnten sehen, wie in diesem Gebiet nicht mehr die Fichten, für die die Förster keine Zukunft in unserem wärmeren und stürmerischen Klima mehr sehen, sondern Eichen und Elsbeeren gepflanzt wurden.

Der Wald ist ein wichtiger Klimaschützer z.B. durch die CO2-Bindung; er leidet jedoch auch unter dem Klimawandel. Jetzt werden Baumarten gesucht, die sich dem sich verändernden Klima passen. Uns wurde dazu eine Versuchsfläche mit der Anatolischen Baumhasel gezeigt. Dazu gibt es viele offene Fragen u.a. auch die, ob diese Baumart in unser Ökosystem passt.

 

Von den Nadelbäumen kommt die Douglasie am besten mit dem veränderten Klima zurecht. Sie und die Schwarzkiefer werden wir daher zukünftig im Wald öfters sehen.

 

Der Landkreis Ludwigsburg ist zwar der waldärmste Landkreis in Baden-Württemberg, aber immerhin ist der Laubwaldanteil im Kreis hoch.  Mischwald ist ökologisch hochwertig. Auf dem Weg zum klimastabilen Mischwald ersetzen Eichen und Douglasien zunehmend Fichten. Alle 4 Jahre werden daher im Mischwald Fichten entnommen und so der Wald an das neue Klima angepasst.

 

Wir bedanken uns bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs Wald für den sehr informativen Spaziergang.

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