Kindertageseinrichtungen
Auch die Kindertageseinrichtungen unserer Stadt benötigen eine Digitalisierung. Egal ob es Geräte für die Erzieherinnen sind, um die Akten der Kinder einfacher führen zu können. Oder ob es um Geräte für den Einsatz mit den Kindern geht. Es geht hier nicht darum, dass jedes Kind in einem Kindergarten ein Tablet bekommt. Nein, es geht darum, dass die Kinder einen gesunden Umgang mit den Herausforderungen einer digitalen Welt erlernen. Dafür werden auch in diesen Einrichtungen Geräte und ein Konzept zur Medienbildung benötigt.
Schulen
Unsere Schulen sind auf einem guten Weg. Auch wenn es noch einen langen und holprigen Weg zu gehen gilt. Vor allem die Finanzierung wird bei zukünftig geringer werdenden Steuereinnahmen spannend werden. Wir kommen hier um Investitionen in die Zukunft nicht herum. Eines ist klar, die Situation in den Schulen und den Privathaushalten hat sich bezüglich der technischen Ausstattung und des Internetanschlusses nicht wesentlich verändert, weshalb sich die Bildungslandschaft vehement gegen Homeschooling oder auch gegen einen Hypridunterricht (Eine Hälfte der Schüler im Klassenzimmer, die andere Hälfte nimmt online am Unterrichtsgeschehen teil) wehrt.
Arbeit
Wie sehr die Digitalisierung unsere Berufsbilder verändern wird, das kann zurzeit niemand sagen. Dennoch hat das Homeoffice während des Lockdowns bereits gezeigt, was möglich wäre, wenn die technischen Gegebenheiten vorhanden wären. Es fehlt oft am Willen auf der Arbeitgeberseite und es fehlen Vorstellungen wie eine Digitalisierung im Beruflichen aussehen könnte. Nur eines ist sicher, ohne einen leistungsfähigen Internetanschluss in den Betrieben und Privathaushalten ist dies nicht umsetzbar. Zu guter letzt müssten viele Arbeitnehmer hinsichtlich Ihrer Medienkompetenz weitergebildet werden. Eine Chance auch für unseren Kubus?
Private Haushalte
Es ist immer noch nicht möglich, dass man in jedem Haushalt in Remseck eine mindestens 100 MBit/s-Internetverbindung bekommt, egal bei welchem Anbieter man es versucht. Selbst die Deutsche Telekom bietet dies noch nicht flächendeckend im gesamten Stadtgebiet an. Wozu man diese Bandbreite benötigt, kann man ganz einfach erklären. Bei einem Mehrpersonenhaushalt kommt eine 50 MBit/s sehr schnell an ihre Grenzen. Nicht nur wegen des sich steigernden Streamingverhaltens, sondern auch wegen der Zunahme von Homeoffice und Homeschooling. Für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes wird dies eine, wenn nicht sogar die, Grundlage bilden auch um international mitzuhalten.
Firmen in Remseck
Mit dem Spatenstich am 16.07.2020 zum Anschluss des Gewerbegebietes in Aldingen an das Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz ist ein guter Grundstein zur Zukunftsfähigkeit unserer Gewerbegebiete geschaffen worden. Laut der Stadtverwaltung sind dadurch alle Gewerbegebiete an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Allerdings ist es fraglich, ob ein derartiger Anschluss auch für kleinere Betriebe finanzierbar ist. Hier sollte man mit den Internetanbietern dieses Thema verhandeln und evtl. vermittelnd eingreifen.
Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung erarbeitet mit dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation einen Fahrplan zur Weiterentwicklung der Digitalisierung. Es ist ein sehr spannender Prozess und wir hoffen, dass möglichst viele Vorgänge in Zukunft per Mausklick getätigt werden können. Natürlich ist es wichtig, dass es im Rathaus Ansprechpartner vor Ort gibt. Allerdings kann man durch eine gut durchdachte Digitalisierung Zeit und Geld sparen. Wozu muss man zur Ausweisverlängerung zum Amt? Wieso kann ich das nicht über ein Serviceportal verlängern? Oder kann ich mich nicht einfach online um- und anmelden? Derzeit sind nur fünf von über 40 Prozessen vom Land autorisiert: Hund anmelden, Plakatierungserlaubnis beantragen, Meldebescheinigung beantragen, Wohnungsgeberbescheinigung ausstellen und ins Ausland abmelden. Noch sind diese Prozesse nicht umgesetzt. Auch das Land lässt sich hier zu viel Zeit.
Einkaufen in Remseck
Die Stadtverwaltung hat in der Coronakrise schnell reagiert und auf einer Seite den örtlichen Betrieben eine Möglichkeit sich zu präsentieren gegeben. Warum gestalten wir das Einkaufen in Remseck nicht digitaler? Wir wollen niemandem etwas vorschreiben, denn die Verantwortung liegt in Händen der Gewerbetreibenden. Aber wieso baut man diesen Service nicht weiter aus? Es wäre möglich zusammen mit den Gewerbetreibenden Möglichkeiten zu einem Bestellshop und einem Lieferservice zu diskutieren? Und vielleicht gibt es auch ein Remsecker IT-Unternehmen welches ihr Know-How hierzu anbieten kann. Zur Lieferung wäre zum Beispiel ein Fahrradkurier denkbar, denn es gibt auch Lastenfahrräder mit E-Motor.
Gemeinderat
In der Zeit des Lockdowns und bezüglich der Bürgerbeteiligung zur Westrandbrücke wurden Sitzungen online übertragen, beziehungsweise war es teilweise möglich, dass Stadträte bei einer Sitzung hinzugeschaltet werden konnten. Leider war beides bisher nur eine Eintagsfliege. Für uns stellt sich die Frage wie wir es schaffen, dass mehr Bürgerinnen und Bürger an den Sitzungen teilnehmen können. Der öffentliche Diskurs zu den für unsere Stadt wichtigen Themen gehört mehr gefördert. Warum sollten die Sitzungen des Gemeinderats nicht immer ins Internet gestreamt werden? Es ist dringend an der Zeit die Bürgerinnen und Bürger mit zeitgemäßen Möglichkeiten an politischen Diskussionen teilnehmen zu lassen. Derzeit sind die technischen Voraussetzungen im neu gebauten Sitzungssaal nicht einmal vorhanden: Weder von den Strom- und Netzwerkleitungen, noch gibt es Kameras, Rechner oder das notwendige Know How.
Digitalisierung bedeutet Teilhabe am Leben und das in allen Bereichen des Lebens.