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Neuer Schulcampus Aldingen mit klimafreundlichem Baustoff Holz

Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung im Dezember vergangenen Jahres der von der Verwaltung vorgestellten Planung für die Neuordnung des Schulcampus zugestimmt. Betroffen von der Planung sind neben der Gemeinschaftsschule auch die Grundschule und die Gemeindehalle. Letztere soll zum Ende der Bauphase in einigen Jahren einer neuen Mensa weichen.

 

Mit rund 20 Mio. € wird das ein großes Projekt und trotz aller Zuschüsse ein großer finanzieller Kraftakt für die Stadt. Allerdings ist seit längerem klar, dass die Gemeinschaftsschule dringend bauliche Veränderungen braucht. Das Projekt soll schrittweise verwirklicht werden und wird sich daher über mehrere Jahre hinziehen. Jetzt müssen die Planungen vertieft werden, danach erfolgt die Ausschreibung der durchzuführenden Arbeiten. Der Beginn des ersten Bauabschnitts ist für Ende 2022 geplant.

 

Uns freut es sehr, dass die Planung den Klimaschutz aufgreift und konkrete Maßnahmen dazu vorsieht wie z.B. Nutzung der Geothermie oder ein Blockheizkraftwerk. Erstmals will die Stadt auch Holz als Baustoff nutzen und zwar nicht nur in der Fassade, sondern auch in der Tragwerkskonstruktion. Für uns ist der Baustoff Holz ein wichtiger Beitrag für aktiven Klimaschutz vor Ort. Es wird oft sehr viel Allgemeines beim Klimaschutz geredet, jetzt kommt es darauf an, dass wir vor Ort Klimaschutz betreiben. Dazu bietet sich der Einsatz von Holz hervorragend an.

 

Holz: Der klimafreundliche Baustoff

 

Die heutige Bauwirtschaft mit den Hauptbaustoffen Beton und Ziegel hat einen großen ökologischen Fußabdruck. Das können wir uns heute nicht mehr leisten, wenn wir nachhaltiger wirtschaften und die Erderwärmung begrenzen wollen.

 

Wenn wir klimaneutral werden wollen, müssen wir beim Bauen umdenken und Beton durch Holz ersetzen, wo immer es geht. Beton, Zement und Stahl verursachen viel CO2-Emissionen, ein Kubikmeter Holz dagegen speichert fast eine Tonne CO2. Alle fünf Sekunden wächst in Deutschland das Holz für ein ganzes Einfamilienhaus nach, daher spricht man bei Holz von einem nachwachsenden Rohstoff. Die Verwendung von Holz zum Bauen ist daher aktiver Klimaschutz.

 

Der Baustoff Holz wächst von alleine, entzieht der Atmosphäre dabei klimaschädliches CO2 und speichert Kohlenstoff. Bauen mit Holz sorgt nicht nur dafür, dass große Mengen CO2 langfristig gebunden bleiben, sondern senkt auch die energiebedingten CO2-Emissionen, weil Holz im Gegensatz zu Baustoffen wie Ziegel, Zement und Stahl nicht mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellt wird, sondern auf natürliche Art und Weise wächst. Die Energie, die es dabei braucht, kommt zu 100 % von der Sonne.

 

Ein Drittel der Fläche von Baden-Württemberg ist Wald und jährlich wachsen auf dieser Fläche 17 Mio. Kubikmeter Holz nach. Wir haben also genügend Holz zum Bauen und nutzen das inzwischen auch. Fast jedes vierte Gebäude hat Holz als tragenden Baustoff, auch wenn man das oft nicht auf den ersten Blick sieht. Holz ist also nicht mehr nur etwas für Hütten und Blockhäuser, sondern wird zunehmend auch im Geschosswohnungsbau eingesetzt. Das bisher höchste Holzhochhaus mit 10 Stockwerken steht in Heilbronn und wurde im Rahmen der Bundesgartenschau gebaut.

 

Die Landesregierung will die Potenziale des Holzbaus für Klimaschutz voll ausschöpfen und hat daher die Holzbauoffensive Baden-Württemberg beschlossen mit dem Holz-Innovativprogramm. Holz soll als Baustoff nicht nur im Neubau, sondern auch beim Umbau stärker zum Zug kommen. Beide Bereiche sind beim Schulcampus Aldingen angesprochen. Die Verwaltung hat sich daher beim Projekt Schulcampus Aldingen von der proHolzBW, der Beratungsagentur des Landes zur Förderung des Holzbaus, beraten lassen und wir hoffen auf Fördermittel aus dem Holz-Innovativprogramm.

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