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Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle

"Mir sen a oifache Kapell" - so begann "Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle" ihren Konzert- und Comedyabend. Und wer dees glaubd, der hot nadirlich null Ahnung. Vier hochkarätige Musiker, die nahezu alles können, jeder ein halbes (oder ganzes?) Dutzend verschiedener Instrumente, einschließlich a-capella-Gesang, die sich dabei als Sänger, Zwischentexter und Instrumentalisten scheinbar völlig locker abwechseln, die begeisterten das Publikum am vergangenen Samstag in der Aldinger Gemeindehalle.

Vor Begeisterung mit den Füßen getrampelt

"Mir sen a oifache Kapell" - so begann "Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle" ihren Konzert- und Comedyabend. Und wer dees glaubd, der hot nadirlich null Ahnung.

Vier hochkarätige Musiker, die nahezu alles können, jeder ein halbes (oder ganzes?) Dutzend verschiedener Instrumente, einschließlich a-capella-Gesang, die sich dabei als Sänger, Zwischentexter und Instrumentalisten scheinbar völlig locker abwechseln, die begeisterten das Publikum am vergangenen Samstag in der Aldinger Gemeindehalle.

Oder, näher an "dr Sach": Die kenned pragdisch älles - außr Hochdeidsch.

Dass man auf Schwäbisch gute Rockmusik und besten Reggae machen kann ist bekannt. Aber auf Jimi Hendrix' "Hey Joe" ein "Hey Josef, du, wo gosch no mit der Pischdol en dr Hand" zu reimen, das gibt dem Ganzen obendrauf einen schwäbischen Kick vom Feinsten, der dann auch noch musikalisch ambitioniert und professionell dargeboten wird. Frech, respektlos und vielseitig (u.a. Tuba, Posaune, Tenorhorn, Trompete, Akkordeon, Waschbrett, Schlagzeug, Blechdeggl, Kontrabass, Bassflügelhorn, Gitarren, Banjo, Kindersaxophone, ohne Anspruch auf Vollständigkeit), wie ein Radiokritiker treffend angemerkt hat. Dabei nie langweilig, und "bleede Witz zwischanei", und überhaupt, diese Ein- und Überleitungen, die es locker mit Loriot aufnehmen können, da kommen auch  die Lachmuskeln mehr als genug zum Einsatz.

Oder Angelo Branduardis Leichtigkeit, jetzt aber nicht mehr zum VHS-Kurs Ausdruckstanz (nicht) nur für Frauen, ("noi, s'wared ned älles Fraua, dr Erwin war au drbei!") - nein, bei Stumpfes zittert do jetzt oinr vor seinr Dagmar, worauf sich reimt, dass "heit net mei Daag war"  beziehungsweise "nemme lang tragbar" oder wie hoch vom Schaden "der Bedrag war" – gnadenlos geht das so fort, eben was das Programm "Skrupellose Hausmusik" verspricht.

Und mittendrin spielt der Arold auf der Melodica, die man zuletzt vor vielleicht vierzig Jahren in der Grundschule gesehen hat, und wie er sie spielt, geiler Klang, man kann praktisch mit allem Musik machen, wenn man's kann.

Oder dieser alte Beatlessong, "Baby's in Black" (LP "Rarities"!), und Sinatras "New York, New York" auf Sächs'sch ("Nu do, nu do!"), oder Elvis' "Are You Lonesome Tonight", genial-elaboriert das Lezte ausm E-Piano rausgeholt, darauf nun - ratsch! als Text Hannes Waders "Heute hier, morgen dort", ein klarer Beweis: Schön UND lustig UND verballhornen kann man mit einer einzigen Nummer hinkriegen, wir haben Tränen gelacht.

Oder dieser andere Hit, wir kommen einfach nicht drauf, wie der hieß, und noch einer, einfach alles ein Hit, ein ganzer Abend voller Highlights.

Oifach subbr, wie "Guantanamera" nahtlos zum "i ko's nemme heera" wird; das pure Vergnügen und swingend mitreißend, wenn "Bei miir bist du scheen" zu "Hasch duu mir an Föhn" wird; der "Ring of Fire" zum "DrRengwardeier" wird (richdig drenna miasadr scho selbr!!).

In "Walk on the Wild Side" hechelt "dr Hond", der weg muss schier emphatischer als das Original, und wer's no net gwissd hot: From Ipanema stammt nicht nur das Girl, sondern auch Alle meine Entchen, Hänschen klein & Co.

In Wiederholung so mancher Kommentatoren können wir nur sagen: Die Jungs (www.stumpfes.de) MUSS man einfach gesehen und gehört haben.

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