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Wärmeplan für Remseck

Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Gebäude verbrauchen viel Wärme in Remseck. Diese Wärme muss hier erzeugt werden. Und dabei entstehen hier,  aber auch  anderorts, Kohlendioxid (CO2) und andere Schadstoffe, die in die Atmosphäre gelangen. DaCO2 wesentlich für den Klimawandel ist, müssen alle großen Kreisstädte in Baden-Württemberg bis Ende des Jahres einen kommunalen Wärmeplan erstellen.

Dieser beinhaltet 4 Elemente und soll einen Weg aufzeigen, bis 2040 eine möglichst CO2-freie Wärmeversorgung in Remseck zu erreichen:

1. Bestandsanalyse

2. Potenzialanalyse

3. Aufstellung Zielszenario

4. Wärmewendestrategie

 

Bestands- und Potenzialanalyse

Die Bestandsanalyse ergab einen Energieverbrauch von 158.000 Mwh/Jahr und CO2-Emissionen von 43.200 t/Jahr für die ganze Stadt, wesentlich im Bereich Gebäudebeheizung und Warmwasser. 

In der Potentialanalyse wurden zum einen die Möglichkeiten der Erzeugung regenerativer Energien auf dem Stadtgebiet ermittelt und zum anderen die Verteilung der erzeugten Energie untersucht. Da der Wärmebedarf sich nicht gleich über Tag und Jahr verteilt, sind auch Speicheranlagen notwendig. Mit diesen lässt sich z.B. in Ludwigsburg nur mit Solarwärme der Bedarf von etwa 9 Monaten im Jahr decken.

In Remseck wird ein großes Potential in der Nutzung des Neckarwassers und des Abwassers der Kläranlage in Mühlhausen (liegt teilweise auf unserer Gemarkung) mithilfe von Wärmepumpen gesehen. Der im Winter fehlende Teil könnte durch Holzwärme abgedeckt werden. Und selbst das ist schwierig. Aktuell ist Holz zwar als regenerative Energie ein gestuft, da davon ausgegangen wird, dass das bei der Holzverbrennung frei gesetzte CO2 durch gleichzeitig nachwachsendes Holz wieder gebunden wird. Da dies aber bestimmt nicht für Pellets zu trifft, für die in Kanada gerade Wälder gerodet werden, könnte sich dies ändern.  Holz sollte besser für den Bau von Häusern eingesetzt werden, das spart sehr viel Beton- CO2!

 

Bei der Verteilung geht es insbesondere um das Potential von Nahwärmeversorgungsnetzen  in den einzelnen Stadtteilen. Denn mit Wärmenetzen lässt sich das größte Einsparpotential heben. Dazu wurden die einzelnen Stadtteile gebäudegenau untersucht und Nahwärme-Eignungsgebiete ermittelt. In Pattonville existiert ein solches Netz, da muss „nur noch“ die Wärmeerzeugung CO2-neutral werden. Letztlich könnte so etwa die Hälfte der notwendigen Wärme über solche Netze geliefert werden, der Rest muss mit Einzelheizungen erzeugt werden. Wobei Einzelheizung nicht Feuer bedeuten muss, da gibt es viele Alternativen.

Zusammengefasst ergibt sich ein Einsparpotential von rund 91%.

 

Wie das erreicht werden kann, wird sich bei der weiteren Erstellung des Planes zeigen. Klar ist auch, dass die Stadt den Aufbau der Nahwärmeversorgungsnetze nicht stemmen kann. Dazu müssen Betreiber über Ausschreibungen gefunden werden und die Anlieger sich an die Netze anschließen.  Notwendig ist auch, bestehende Gebäude energieeffizienter zu machen.

 

Wir danken der IBS Ingenieurgesellschaft mbH für den interessanten Zwischenbericht aus der laufenden Erstellung des Wärmeplanes, der am 17.1.23 im AUT vorgestellt wurde.   

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