Die bereits im aktuellen Betreuungsjahr vorhandenen Defizite werden nach Darstellung der Verwaltung noch zunehmen. In allen Ortsteilen außer Hochdorf fehlen Plätze zur Betreuung von Kindern. Am stärksten vom Mangel betroffen sind Aldingen und Hochberg.
Platzmangel im U3 und Ü3-Bereich
Der aktuelle Bericht der Verwaltung benennt die Fakten und die Defizite deutlich und klar. Im Vergleich zum aktuellen Jahr sind die die Kinderzahlen in der Prognose für 2017/2018 erneut gestiegen und zwar nicht knapp: + 65 Kinder! Die Verwaltung geht auch mittelfristig von einer weiteren Zunahme der Kinderzahlen aus. Das bedeutet: Wir haben zu wenig Betreuungsplätze in unseren Kindertagesstätten.
Es ist für Eltern und Kinder schon schwer genug, wenn ihnen die Verwaltung mitteilen muss, dass sie den gewünschten Betreuungsplatz nicht bekommen - weder in ihrem Stadtteil, noch in der gewünschten Einrichtung oder nicht zum gewünschten Zeitpunkt. Dass es aber gar keinen Platz gibt, ist noch schlimmer!
Für das Kindergartenjahr 2017/2018 besteht für die Betreuung der weniger als 3 Jahre alten Kinder (U3) bei den Angebotsformen "Verlängerte Öffnungszeiten" und "Ganztagesbetreuung" ein Platzdefizit von 59 Plätzen! Für das Kindergartenjahr 2017/2018 besteht für die Betreuung der über 3 Jahre alten Kinder (Ü3) ein Platzdefizit von 22 Plätzen. Gegenüber dem aktuellen Kindergartenjahr also eine Verdopplung des Defizits!
Wir bezweifeln, dass der einzig konkrete und jetzt vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossene Ausbauvorschlag - eine zusätzliche Kleingruppe im Kindergarten Waldallee in Hochberg - eine ausreichende Lösung ist. Daher haben wir dem Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht zugestimmt. Die Hoffnung, dass bei der Behebung der Defizite uns die freien Träger - Remsracker, Kirchen, WATOMIS oder andere - in ausreichendem Umfang helfen können, teilen wir nicht.
Städtische Investitionen sind notwendig
Wir meinen, die Stadt muss selber stärker in den Ausbau der Kindertagesstätten - Gebäude und Personal - investieren. Mit der Ausweisung neuer Baugebiete wie z.B dem zuletzt beschlossenen Baugebiet "Nördliche Brunnenstraße" in Hochberg wird der Bedarf nach Betreuungsplätzen noch mehr zunehmen, weil in neue Baugebiete vor allem junge Familien mit Kindern ziehen. Weil wir jetzt schon Defizite haben, weiterer Bedarf durch Zuzüge vorhersehbar ist und die Schaffung neuer Plätze in zusätzlichen Gebäuden Zeit braucht, sollten wir bereits in diesem Jahr in die Planung zusätzlicher Gebäudekapazitäten einsteigen und Mittel dafür im nächsten Haushaltsplan 2018 einstellen!
Die Stadt steht vor großen finanziellen Herausforderungen, nicht zuletzt durch die Neue Mitte. Für uns gilt in diesem Zusammenhang: Das eine tun ohne das andere zu lassen!