Die Realschule Remseck ist (fast) eine Vorzeigeschule. „Knapp unterhalb von Marmor“ (so Altbürgermeister Kuhn) wurde sie vor 7 Jahren grundlegend renoviert und gut ausgestattet. Umgeben von einem herrlichen Sportplatz, liegt sie idyllisch im Grünen.
Doch derzeit sind nicht alle ganz glücklich mit und in dieser Schule.
Dieses Jahr gab es wegen mangelnder Räume 3 Wanderklassen.
Aber nicht nur Klassenräume fehlen. Remsecker Schüler, die aus allen Ortsteilen mit den Bussen anfahren, haben vermehrt Nachmittagsunterricht. Die Fachräume sind knapp und Fachunterricht muss daher vermehrt nachmittags stattfinden. An sich logisch, nur kommt es dadurch vor, dass Schüler 3 mal pro Woche Nachmittagsunterricht haben. (8.Klasse) Da es keinen Mittagstisch gibt, fahren viele von ihnen kürzer oder länger (bis nach Hochdorf) nach Hause und dann wieder zur Schule.
Geplant war die Schule 3zügig. (d.h. 3 Parallelklassen je Klassenstufe.) Tatsächlich befinden sich derzeit pro Klassenstufe aber 4 Parallelklassen in der Schule. Die einzige Ausnahme bilden die 8-Klässler, die aber ebenfalls – wegen hoher Schülerzahl – nach den Ferien aufgeteilt werden sollen.
Da ist es jetzt nur noch das berühmte I-Tüpfelchen, dass sich noch ein zusätzliches Problem auftut: Die besondere Situation von Pattonville. Pattonville, das ein Ort sein soll, sein will, dessen Bürger aber ständig die Zerrissenheit der Zuständigkeiten spüren.
Kein Platz für Pattonviller Schüler in der Realschule Remseck in Pattonville?.
Dieses Jahr wurden erstmals 12 Pattonviller 4. Klässler, die die Realschule besuchen wollten, abgewiesen. Grund: Sie wohnen auf der falschen Straßenseite. Sie sind Kornwestheim-Pattonviller. Hatte man den Eltern im Oktober noch zugesichert, es gäbe genügend Platz und es würden 4 Parallelklassen eingerichtet, sollen jetzt nur 3 (allerdings maximal belegte) fünfte Klassen beginnen. Obwohl vier 10. Klassen abgehen.
Wir halten diese Entscheidung für falsch. Denn wir wissen, dass die Schülerzahlen an der Realschule durch vermehrten Zuzug steigen werden. Aber schon jetzt reichen die Räume nicht. Hier muss etwas geschehen!
Es gibt somit 2 Probleme zu lösen.
Erstens kurzfristig:
Dies betrifft die kommenden 5. Klässler. Erst vor zwei Wochen haben die betroffenen Eltern von der Abweisung von der Realschule Kenntnis erhalten. Dies ist relativ spät. Kinder, Eltern, Mitschüler sind verunsichert. Die eine Hälfte der Kinder mit Realschulempfehlung darf am Ort auf die Realschule gehen, die andere Hälfte muss mit dem Bus nach Kornwestheim.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass kurzfristig für die betroffenen SchülerInnen noch eine andere Lösung gefunden wird. Wir wollen, dass sie mit ihren Mitschülern ortsnah zur Schule gehen können. Gespräche mit dem Staatlichen Schulamt, dem Oberschulamt, Herrn Balzer sowie Herrn Dr. Rommelfanger laufen derzeit.
Wir denken aber, dass es mit einer kurzfristigen Lösung allein nicht getan ist.
Es geht um eine langfristige, seriöse Planung. Und auch hier muss eine Lösung gefunden werden.
Dazu muss die Raumkapazität der Realschule erhöht werden.
Es handelt sich bei den hohen Schülerzahlen nicht um einen kurzfristigen „Schülerberg“ sondern um ein langfristiges Ansteigen der Schülerzahlen. Entsprechend muss auch langfristig etwas geändert werden.
Die Einwohnerzahl der Großen Kreisstadt Remseck wird sich noch deutlich vergrößern. In Pattonville leben derzeit 4000 Einwohner, geplant sind 7000 Einwohner. Gerade auf Remsecker Seite wird es noch viele Zuzüge von Familien geben. Hier ist die Gemeinde in der Pflicht, nicht nur mit familienfreundlichem Wohnen zu werben, sondern auch die nötige Infrastruktur bereit zu stellen.
Aber nicht nur für die Schüler aus Pattonville – auch und gerade den vielen Remsecker „Fahrschülern“ gegenüber haben wir eine Verpflichtung.
Die Einrichtung eines Mittagstischs, die Möglichkeit sich in der Schule über Mittag aufhalten und beschäftigen zu können, müssten bald selbstverständlich sein.. Auch sollte es möglich sein, den Stundenplan so zu gestalten, dass Schüler höchstens 2 mal pro Woche Nachmittagsunterricht haben.
Dann wird die Schule positiver empfunden, ein Ort nicht nur zum Pauken, sondern als positiver Lebens –und Sozialraum und macht auch wieder mehr Spaß!