Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Tilman Hepperle gab uns Abteilungsleiter Johannes Wolff Informationen zur Deponie und führte uns anschließend durch das Gelände. Von der Gesamtfläche von 41 ha sind derzeit 30,8 ha ausgebaut.
Erste Mineralstoff-Deponie
1999 wurde die Deponie Am Froschgraben als Erd- und Bauschuttdeponie in Betrieb genommen. Sie war die erste Mineralstoff-Deponie in Baden-Württemberg. Eingelagert werden mineralische Abfälle, die auf Grund ihrer Herkunft weder recycelt noch verwertet werden können. Ausgelegt ist die Deponie für die Deponieklassen 0, I und II . Gemäß dieser Einordnung werden unbelasteter und schwach belasteter Erdaushub, Baurest-Massen, mineralische Gewerbe- und Industrieabfälle, mineralische Schlämme sowie asbesthaltige Abfälle eingebaut.
Einbauprinzip: Abdichtungen nach oben und unten
Wie wird der Abfall eingebaut? Eine Basis-Abdichtung schützt das Grundwasser und den natürlichen Untergrund der Deponie. Sie besteht aus mehreren Schichten. Erst auf der Basis-Abdichtung wird der Abfall abgelagert. Wenn die Fläche aufgefüllt ist mit Abfall, wird sie auch nach oben hin abgedichtet. Die Oberflächen-Abdichtung verhindert, dass Regenwasser in die Deponie-Ablagerungen eindringt oder belastete Stoffe austreten können. Der Grundstein für eine spätere Nachnutzung, z.B. durch Land- oder Forstwirtschaft oder Photovoltaikanlagen ist gelegt. So konnten wir eine Abdichtung nach oben sehen mit einer Höhe von über 2 m. Auf verschweißte Folien kommt ein Steingeröll und darüber dann Boden.
Abfallmengen
Rund 100 LKW liefern pro Tag Abfälle an. Rund die Hälfte der Abfälle stammt aus dem Kreis Ludwigsburg, die andere Hälfte aus den anderen Kreisen des Verbands Region Stuttgart (VRS). Die Deponie Froschgraben ist vom Regierungspräsidium für die Aufnahme von 5,9 Mio. cbm Abfall genehmigt, 2014 wurde eine Erhöhung der aufnehmbaren Abfallmengen genehmigt. Damals wurden sehr große Mengen angeliefert. Durch Hochrechnung dieser Mengen prognostizierte die AVL, dass die Deponie 2025 oder 2026 verfüllt sein würde. In den vergangenen Jahren sind die angelieferten Mengen jedoch zurückgegangen, so dass die Deponie bis 2025/2026 nicht verfüllt sein wird und daher auch noch nicht geschlossen wird.
Laufzeit
Aktuell steht noch nicht fest, wann die Deponie Frischgraben geschlossen wird. Die Suche nach einem neuen Deponiestandort ist schwierig und derzeit ausgesetzt. In diesem Zusammenhang kam die Diskussion auf, warum der Kreis Ludwigsburg so viel Abfall vom VRS aufnimmt. In Gesprächen mit dem VRS will der Landkreis Ludwigsburg erreichen, dass der VRS weniger anliefert. Dadurch würde es mit der Suche nach neuen Deponien zwar nicht mehr so eilen, die Deponie Froschgraben würde aber noch länger nicht geschlossen werden.