„Aufschlussreich und spannend“, so die Einschätzung mehrerer TeilnehmerInnen einer grünen Exkursion, die der Remsecker Ortsverband am vergangenen Samstag mit unserer Bundestagsabgeordneten Ingrid Hönlinger veranstaltete. Der Ausflug führte uns in zwei Stunden vom Hechtkopf hinter dem Rathaus bis zum Neckarremser Steinbruch und wieder zurück.
Remsecks Großprojekte greifen am Hechtkopf ineinander
Am Hechtkopf fließen nicht nur zwei Flüsse zusammen, derzeit greifen hier auch die weitreichendsten Vorhaben Remsecks ineinander, wie uns Bürgermeister Balzer und Landschaftsarchitekt Hehr zu Beginn an Hand von Plänen im Bootshaus erläuterten: Das Life+-Projekt lässt sich mit dem Herrichten des Sandstrands „life“ beobachten, weiter neckaraufwärts haben die Arbeiten am Fischlaichgewässer und der Uferrenaturierung begonnen.
Der Realisierungwettbewerb für den Bau einer Bürgerhalle, Bibliothek und des neuen Rathauses als erster Baustein für die Neue Mitte ist im Gange. Als Drittes werden derzeit Ideen für die Remsecker Beiträge zur Kleinen Landesgartenschau 2019 gesammelt und diskutiert.
Naturschutz und Grünprojekt
Der Unterschied hätte krasser nicht sein können: Vom lärmenden Verkehr rund ums Rathaus und der Remstalstraße, der Hinterhofsituation entlang des Fußwegs am linken Remsufer bis zum Auwald im Naturschutzgebiet „Unteres Remstal“. Hier im idyllischen Naturschutzgebiet und besonders am Steinbruch verschafften sich die Vogelkundler, Amphibien- und Planzenexperten Gehör. Um aus den Fehlern in den Zugwiesen zu lernen, werden amtliche und ehrenamtliche Naturschützer frühzeitig in die Planungen zum Grünprojekt einbezogen.
Heiße Themen sind Radwege, Besucherlenkung und Wassersport. „Hier an der Rems brüten seit einigen Jahren Gänsesäger. Sie reagieren extrem empfindlich auf Störungen von der Wasserseite her“, so Vogelexperte Dr. Rainer Ertel. Von den Gänsesägern gibt es in BW nur sehr wenige Brutpaare. Zu ihrem Schutz sind Fahrverbotsregelungen auf dem Wasser vor allem während der Brutzeit zu treffen.
Am Steinbruch wurden die Diskussionen noch lebhafter: Er ist Heimat etlicher seltener Brutvögel und Amphibien und hat eine große Bedeutung als geologischer Aufschluss. Planer Hehr: „Das Innere des Steinbruchs wird auf alle Fälle für Besucher gesperrt.“
Bürgerbeteiligung: Klare Vorgaben sind wichtig
„Ich hätte nicht gedacht, dass auf so kurzer Strecke so viele wichtige Themen angesprochen werden können“ staunte Ingrid Hönlinger. Hönlingers Themen im Bundestag sind Demokratiepolitik, Menschenrechte und Lateinamerika. In ihrem Wahlkreis setzt sie sich vor allem für umwelt- und verkehrspolitische Themen ein. Bei der anschließenden Diskussionsrunde im Bootshaus kam das Gespräch auch auf Bürgerbeteiligungsverfahren. „Es ist sehr wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern von vornherein klar zu machen, wann und wie ihre Ideen in Entscheidungen miteinbezogen werden“, so Ingrid Hönlinger.
Übrigens: Ingrid Hönlinger ist bei der kommenden Bundestagswahl die einzige weibliche Kandidatin im Wahlkreis Ludwigsburg.