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Streit um den Neckarstrand: Für gegenseitige Rücksichtnahme statt Verbote!

Letzte Woche stellten die Freien Wähler ihren Antrag vor, Hunde am neu eingeweihten Neckarstrand zu verbieten. Wir glauben hingegen nicht, dass diese Reglung eine Lösung für den Neckarstrand sein sollte.

 

Je beliebter der Neckarstrand wird, desto populärer wird er als Naherholungsgebiet für viele verschiedene Menschen. Und ebenso sollte er für alle zugänglich sein. Schließlich gibt es in unserer Gegend auch nicht viele Stellen, an denen man seinen Hund sicher schwimmen lassen kann. Oft sind die Böschungen zu steil, die Strömungen zu stark, das Wasser zu tief und viele Badeseen mit Hundestrand gibt es in unserem Landkreis sowieso nicht. Es ist also nicht einfach, seinem Hund in der heißen Jahreszeit ein wenig Abkühlung und Schwimmvergnügen zu verschaffen.

 

Umso trauriger wäre es, wenn nun auch der Sandstrand für Hunde verboten werden würde. Selbstverständlich haben Hunde auf Kinderspielplätzen nichts zu suchen. Schließlich ist es deren Sinn und Zweck, dass Kinder sich dort ungestört entfalten und spielen dürfen. Ebenso ist es selbstverständlich, dass in Naturschutzgebieten wie den Zugwiesen Leinenzwang herrschen sollte, um die sensibele Tierwelt dort nicht zu stören. Der Sinn des Neckarstrands ist aber weiter gefasst - er soll ein schöner Aufenthaltsort sein und dient damit eben keinem bestimmten Zweck, dessen Anwesenheit durch Hunde gemindert wird.

 

Selbstverständlich sind auch wir der Meinung, dass Hunde auch am Neckarstrand an der Leine gehalten werden sollten und dass deren feste Hinterlassenschaften weggeräumt werden müssen. Eine Zuwiderhandlung sollte zudem ein Bußgeld nach sich ziehen. Die bestehenden Reglungen sind hierfür jedoch völlig ausreichend. Was wir für den Neckarstrand brauchen, sind allerdings keine weiteren Verbote und Regeln, sondern gegenseitige Rücksichtnahme. Diese kann auch durch Verbote nicht erzwungen werden.

 

Wie bei vielen Streitigkeiten im Leben muss man auch hier einfach an den gesunden Menschenverstand und an den gegenseitigen Respekt appellieren- und dieser gilt für alle, die Zeit am Neckarstrand verbringen wollen. Dies gilt beispielsweise auch für die Feiernden am Neckarstrand, welche teilweise recht laut sind und auch gerne mal ihren Müll hinterlassen, dessen Beseitigung die Stadt Geld kostet. Auch hier würde ein Verbot die Situation nicht verbessern.

 

Die Zugwiesen haben es vorgemacht- am ehesten würde die Präsenz von geduldigen Personen helfen, die freundlich aber bestimmt auf Fehlverhalten hinweisen. Am Max-Eyth-See funktioniert die friedliche Koexistenz zwischen Hundehalten und Menschen ohne Hund übrigens recht gut.

 

Den Hundehaltern sei hier der Ratschlag gegeben, sich eine Schleppleine und bestenfalls noch ein Geschirr zu kaufen, damit der Hund ungestört schwimmen kann. Und die Nicht-Hundehalter am Neckarstrand möchte ich hier stellvertretend für alle „Hundler“ um etwas Geduld und Toleranz bitten. Bitte sprechen sie die Betreffenden an, wenn sie sich durch sie am Neckarstrand gestört fühlen oder Angst vor deren Hunden haben. Oftmals hat der Betreffende dies vielleicht gar nicht bemerkt und nimmt ihren Hinweis dankend an. Bleibt nur übrig, allen Leserinnen und Lesern einen schönen restlichen Sommer zu wünschen- ob am Neckarstrand oder anderswo: genießen Sie ihn!

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