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Information und Diskussion zum Nord-Ost-Ring

Nachdem der Nord-Ost-Ring durch das Bundesverkehrsministerium sowie der Region Stuttgart gegen den Widerstand des Landes wiederbelebt wurde, hielten wir es für notwendig, über die neuen Inhalte zu informieren.

 

Es gelang kurzfristig Joseph Michl von der ARGE Nord-Ost e.V. für die Infoveranstaltung in der Karwoche im Haus der Bürger als Redner zu gewinnen. Mit ihm konnte Karl Burgmaier über 30 interessierte Bürger sowie den 1. Bürgermeister begrüßen.

 

Inhaltlich hat sich beim Nord-Ost-Ring einiges geändert. So ist er laut Bundesverkehrswegeplan 2030 Teil einer kreuzungsfreien Verbindung von Karlsruhe bis Augsburg. Im Gegensatz dazu ist er laut Regionalverkehrsplan in Verbindung mit dem geplanten Filderaufstieg eine Umfahrung für Stuttgart, die das Feinstaubproblem in Stuttgart lösen soll.

 

Über die zu erwartenden Kfz/Tag herrscht bei den verschiedenen Plänen eine große Uneinigkeit. Speziell das Verkehrsmodell der Region ist inkonsistent. Da fährt im Jahre 2030 z.B. kein Auto mehr durch den sich gerade im Bau befindlichen Rosensteintunnel! Deutlich wird aber, dass überwiegend zusätzlicher überregionaler Verkehr durch unsere Gemarkung fließen würde.

 

Verwunderlich auch, warum die ökologischen Folgen gegenüber dem alten Bundesverkehrswegeplan nunmehr geringer sein sollen. Da ist die inhaltliche Änderung simpel: Der Bund hat den gutachterlich untersuchten Streifen rechts und links der Strecke stark verkleinert! Demnach wird eine Auswirkung auf Aldingen, das etwa 600 m neben dem geplanten Nord-Ost-Ring liegt, gar nicht mehr untersucht. Laut den Berechnungen des alten Bundesverkehrswegeplanes ist aber in Aldingen nachts mit einer zusätzlichen Lärmbelastung von 9 dB zu rechnen. Die Region hat dann diesen Streifen nochmals schmäler und vor allem "besser" an bestehende Bebauungen angepasst. Dass hier der letzte große Grünzug zerstört wird, wird dadurch komplett ausgeblendet.

 

Zu der Veranstaltung waren auch Befürworter des Nord-Ost-Rings gekommen und so wurde engagiert diskutiert. Dabei zeigte sich, dass die durch den Verkehr verursachten Belastungen der Bewohner von Neckargröningen und Neckarrems sich durch den Nord-Ost-Ring nicht wesentlich reduzieren würden, die zusätzlichen Belastungen von Aldingen und am Schlossberg aber negiert werden. Die Lösung der Verkehrsprobleme von Stuttgart und dem Rems-Murr Kreis soll nicht auf unsere Kosten erfolgen.

 

Eine neben dem ÖPNV-Ausbau diskutierte Lösung waren die Westrandbrücke mit Schlossbergtunnel. Sehr eindringlich warnte ein Teilnehmer unter Bezug auf Fellbach vor dem Nord-Ost-Ring: Überlegen sie es sich sehr gut, ob sie wirklich für eine vermeintliche Entlastung, die nicht dauerhaft ist, sich den Fernverkehr nach Remseck holen wollen. Ja, auch deshalb wollen wir den Nord-Ost-Ring nicht!

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