video_label

Kommunaler Energietag

Die EnBW lud unter dem Motto "Wie wollen wir in Zukunft leben?" zu ihrem Kommunalen Energietag ein. Informieren konnte man sich ausführlich an 20 Themenständen zu hier beispielhaft genannten Themen wie Kommunales Energiemanagement, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlicher Klimaschutz und nachhaltige Quartiere.

Im Plenum gab der Vorstandsvorsitzende der EnBW, Andreas Schell, einen Bericht zum Stand der Energiewende bei der EnBW ab und benannte auch die zu meisternden Herausforderungen wie die fehlende Stromautobahn, die erst 2028 fertig werden soll.

Unser Ministerpräsident Winfried Kretschmann forderte eine deutliche Reduzierung der Genehmigungszeiten beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Er berichtete aus Gesprächen zur Industrieansiedlungen, dass inzwischen die regionale Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie Benchmark bei den Investitionsentscheidungen ist. Erneuerbare Energien haben oder nicht haben ist die Frage. Es geht nicht nur um Ökologie, sondern um die Zukunft der Ökonomie. Er rief dazu auf, mutig voran zu gehen!

Prof. Dr. Florian Kapmeier zeigte auf, welche Folgen eine Erderwärmung von 0,5 Grad hat. CO2 aus fossilen Brennstoffen hat den größten Anteil an Erwärmung und Luftverschmutzung. Er stellte ein Klimasimulationsmodell vor, das die Auswirkungen einzelner Einflussgrößen auf die Erderwärmung in Echtzeit zeigt. Interessant, das der CO2-Preis neben Effizienzsteigerung einer der stärksten Hebel zur Klimaverbesserung ist. Wer es selbst mal aus probieren will: en-roads.climateinteractive.org/scenario.html

Von Thomas Strobl, CDU-Innenminister, erfuhren wir zu unserer Überraschung, dass er die Forderung von uns Grünen zum Thema CO2-Bepreisung und Klimageld übernommen hat und als ein marktwirtschaftliches Instrument einordnete. Er bezeichnete die Energiewende als Wohlstandmotor und meinte: Es kostet uns mehr, nichts zu tun.
 

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, berichtete über die Versorgungssicherheit in der Energiewende und das diese gewährleistet sein muss, damit die Menschen mitgehen.Wichtig sei jetzt, auch den Preis zur Ertüchtigung der Netze für Wasserstoff und Strom zu benennen und die Zielkonflikte zu diskutieren. Begeisterung ist zu wecken!

Desweiteren wurden mehrere Foren zu einzelnen Bereichen an geboten, u.a. über die Zukunft der Elektromobilität und Nahwärmenetze.

Die Zukunft der Elektromobilität hängt auch an der Ladeinfrastruktur. Die wird kräftig ausgebaut, insgesamt wird von Seiten EnBW aufgrund des Lastmanagement keine  Netzüberlastung erwartet.

Nah- und Fernwärmenetze sind als 3. Säule der Energiewende notwendig, da aktuell der CO2-Ausstoß zu 50 % von der Hausheizung erzeugt wird. Leider ist der Netzausbau recht teuer und deshalb nur wirtschaftlich, wenn die Siedlungsdichte groß genug ist. Die Wärme ins Netz sollen große Wärmepumpen bringen, die von Wind- und Solarstrom angetrieben werden. Ohne Fremdkapital geht es meistens nicht, ein Netz aufzubauen. Da werden noch einige Diskussionen zu führen sein, wer Netzersteller, Betreiber des Netzes, Energielieferant etc. wird. Für Gebiete, in denen wirtschaftlich kein Netz darstellbar ist, ist ein für Wasserstoff ertüchtigtes Gasnetz ein gangbarer Weg.

Kommunale Wärmeplanung

Aktuell ist der Entwurf zur Wärmeplanung für Remseck ausgelegt zur Bürgerbeteiligung. Ganz wichtig: Diese Wärmeplanung ist nur eine Erfassung des Energieverbrauches und möglicher Energiequellen auf dem Gebiet von Remseck sowie ein Vorschlag, wo Wärmenetze aus heutiger Sicht wirtschaftlich betrieben werden könnten. Irgendeine Verpflichtung für Bürgerinnen und Bürger entsteht aktuell aus dieser noch zu beschließenden Wärmeplanung nicht!
 

expand_less