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Mit 34 Jahren schon reif fürs Altenteil...

Sonntag, erste Frühlingsboten melden sich zaghaft nach einem langen Winter. Weit weniger zaghaft macht sich eine Karawane von ca. 5000 Teilnehmern auf nach Neckarwestheim. Darunter unsere Bundestagsabgeordnete Ingrid Hönlinger, zahlreiche grüne Landtagsabgeordnete und auch einige Remsecker Grüne.

 

Sonntag, erste Frühlingsboten melden sich zaghaft nach einem langen Winter. Weit weniger zaghaft macht sich eine Karawane von ca. 5000 Teilnehmern auf nach Neckarwestheim. Darunter unsere Bundestagsabgeordnete Ingrid Hönlinger, zahlreiche grüne Landtagsabgeordnete und auch einige Remsecker Grüne.

Neben seinem hohen Alter glänzt das Atomkraftwerk in Neckarwestheim auch mit einer katastrophalen Störfallbilanz.

 

Weitere Proteste gab es in Gorleben, wo der dortige Salzstock als mögliches Endlager weiter erkundet werden soll. Es ist in letzter Zeit ein leichtes Unterfangen, sich der Gefahren der Atomkraft wieder gewahr zu werden und nicht erst seitdem in Asse Forscher und Beamte den Atommüll der ersten Jahre in ein marodes Bergwerk kippen ließen.  Diese Grube droht jetzt einzustürzen, was die größte Umweltkatastrophe seit jeher bedeuten könnte.  Angesichts dieser Tatsachen scheint es wie Hohn, dass die Schwarz-Gelbe Regierung allen Ernstes erwägt, den letzten Atomreaktor erst 2050 abzuschalten und damit den Umweltminister Röttgen zu überstimmen, der zuvor verlauten ließ, dass die Kernkraftwerke auf höchstens 40 Jahre angelegt seien.

 

Abgesehen von den ewig Gestrigen, die noch immer ideologische statt sicherheitstechnische Gründe für ein Abschalten konstatieren, stellt sich in diesem Rahmen jedoch die Frage, was Kommunalpolitik hiermit zu tun hat. Erwähnte mögliche Verlängerung droht ein Problem vieler Städte zu werden, die in eine dezentrale Stromerzeugung investieren wollten. Ziel war es hierbei, durch die  Stromversorgung mit Abfall, Öl, Biogas und Erdgas Strom zu produzieren und hierbei durch eine energiesparende Kraft-Wärme-Kopplung  optimal zu nutzen. Dieses Problem trifft beispielsweise die Stadtwerke Schwäbisch Hall, welche wegen der hohen Anfangsinvestitionen befürchten, bei einer Laufzeitverlängerung gegen den (vermeintlich) billigen Atomstrom nicht ankommen zu können. In letzter Konsequenz könnten hierdurch neu gebaute, weitaus umweltfreundlichere Kraftwerke schließen.  

 

Betrachtet man die Anteile an der Stromerzeugung 2008 in Prozent, so teilen sich die vier Großen (E.on/RWE/Vattenfall und EnBW) 63%, die kommunalen Stadtwerke kommen gerade einmal auf 10%.  Eine Quote, die man hinsichtlich der Vergabe der Konzessionsverträge für die Stromnetze im Hinterkopf behalten muss. Auch wenn das primäre Problem nicht die Frage ist, wie grün oder nicht grün der Strom ist, der da durch die Netzte rauscht, so machen diese Verhältnisse eines klar: frei von Ideologie sollten wir in jeglicher Hinsicht versuchen, in der Zukunft unsere kommunalen Mitspracherechte auszubauen. Je mehr kommunale Selbstbestimmung wir in diesem Gebiet wagen, desto lauter können wir unsere Stimme gegenüber die „Großen“ erheben und umso selbstständiger können wir beeinflussen, welche Art der Stromgewinnung wir hiermit fördern wollen.

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