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Der Große Mappus

Noch vor Wochen preiste Stefan Mappus den Rückkauf der EnBW-Aktien von der EdF für 4,7 Mrd. € als großen Coup. Diesen Deal machte er mit seinem Freund aus Junge Union-Zeiten Dirk Notheis, Deutschland-Chef der US-Investmentbank Morgan Stanley. Vetterles Wirtschaft nennt man das auch. Bei solchen großen Coups kann man sich natürlich nicht um Demokratie kümmern. Deshalb wurde der Landtag erst informiert, als der Deal über die Bühne war.

Noch vor Wochen preiste Stefan Mappus den Rückkauf der EnBW-Aktien von der EdF für 4,7 Mrd. € als großen Coup. Diesen Deal machte er mit seinem Freund aus Junge Union-Zeiten Dirk Notheis, Deutschland-Chef der US-Investmentbank Morgan Stanley. Vetterles Wirtschaft nennt man das auch. Bei solchen großen Coups kann man sich natürlich nicht um Demokratie kümmern. Deshalb wurde der Landtag erst informiert, als der Deal über die Bühne war. Kritische Fragen gab es bereits am Anfang zum hohen Preis. Durch die Atomkatastrophe in Japan kann dieser Deal uns Steuerzahler noch teuer zu stehen kommen. Zum einen dürfte der Gewinn in den nächsten Jahren runtergehen, zum anderen dürfte auch der Unternehmenswert sinken, weil Atomkraft nicht mehr hoch im Kurs steht.

 

Die Atomkraftwerke der EnBW trugen bisher maßgeblich zum Gewinn der EnBW bei, schließlich sind die Atomkraftwerke bereits abgeschrieben. Wenn nun die EnBW Neckarwestheim I abschaltet und vielleicht auch noch Philippsburg I, dann kann sich das Blatt wenden und die wirtschaftliche Lage sieht nicht mehr so rosig aus.

 

Zur Finanzierung der 4,7 Milliarden €, legte das Land Anleihen auf, die es zwischen 1,9 und 2,5 % verzinst. Die derzeitige Dividende liegt bei 3,6 %. Bisher also ein gutes Geschäft. Fällt die Dividende als Folge schrumpfenden Gewinns unter die Zinsen für die Anleihen, müssen die Steuerzahler die Zeche bezahlen. Aus wirtschaftlichem Interesse hat Mappus ein Interesse an längeren Laufzeiten für die Atomkraftwerke. Und dafür hat er sich in der Vergangenheit bekanntlich vehement eingesetzt.

 

Es ist allein schon aus diesen wirtschaftlichen Überlegungen heraus kaum zu glauben, dass dieser Ministerpräsident mit seiner CDU und dem geschmeidigen Anhängsel FDP so schnell aus der Atomkraft aussteigen wie sie es zur Zeit glauben machen wollen. Wir vermuten eher, dass das Moratorium zum Verschnaufen genutzt wird, als Beruhigungspille für das Volk, und es nach drei Monaten weiter geht wie bisher. Wählt sie ab, die schwarz-gelbe Koalition und schickt sie in die Regierungspause! Glaubt ihren 100 %-Sicherheitssprüchen nicht! Es gibt keine 100 %-Sicherheit! Wir hätten von Schwarz-Gelb gerne mal gehört: Wir haben uns geirrt mit der Atomkraft, sie ist doch gefährlicher als gedacht. Aber leider Fehlanzeige!

 

Es steht so schön auf den Plakaten der CDU mit Mappus: Vertrauen, Verlässlichkeit , Verantwortung. Diese Worte sind wichtig und klingen schön. In Verbindung mit Mappus und der CDU sind sie jedoch  nicht mehr glaubwürdig!

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