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Bildungs-Brücke

Was wissen Sie noch von Ihrer Schulzeit?

 

Damit die Erinnerungen zukünftiger Generationen besser werden und um die Schulsituation der Kinder in Remseck zu optimieren, hat der Gemeinderat vor knapp 2 Jahren das Projekt „Brücke“ auf den Weg gebracht.

Was wissen Sie noch von Ihrer Schulzeit?

Damit die Erinnerungen zukünftiger Generationen besser werden und um die Schulsituation der Kinder in Remseck zu optimieren, hat der Gemeinderat vor knapp 2 Jahren das Projekt „Brücke“ auf den Weg gebracht.

 

Prof. Höhmann und Prof. Unseld von der PH Ludwigsburg haben mit Ihrem Team die schulischen Übergänge in Remseck eingehend untersucht. Dabei wurden die Experten des Bildungssystems,  Kinder, Eltern, Lehrer und Schulleiter und Erzieher/innen in 122 Interviews befragt und 95 Stunden Interviewmaterial gesammelt, dokumentiert und ausgewertet. 

 

Inzwischen liegen die Ergebnisse vor. Ich gehe im Folgenden nur auf die neuesten Ergebnisse zum Übergang Grundschule weiterführende Schule ein.

Frau Prof. Höhmann konnte feststellen, dass es in Remseck viele sehr gute Einzelanstrengungen der Schulen und  einzelner Lehrer gibt, um Kindern den Übergang zu erleichtern. Wir geben dieses Kompliment gerne weiter.  

Gleichzeitig stellte sich aber heraus,  dass ein einheitliches und formalisiertes Vorgehen fehlt. Einzig die „Tage der offenen Tür“ sind verlässlich verankert. Viele andere Maßnahmen sind oft vom Engagement einzelner abhängig. Gerade aber von „leuchtturmartigen“ Projekten wie zum Beispiel einer Matheolympiade, bei der 4. Klässler an die weiterführende Schule eingeladen waren und - in diesem Fall die Realschule besuchen konnten - , wurden äußerst positiv vermerkt.

 

Auch der Schüler“austausch“, bei dem Viertklässlern die Möglichkeit gegeben wird, ihre weiterführende Schule vorab schon zu besuchen, oder Fünftklässler als Botschafter an die Grundschule zurückkommen, wurden äußerst positiv empfunden. Solches „Kennenlernen“ sollte unbedingt weitergeführt und verlässlich institutionalisiert werden. Auch ältere Schüler als Paten für jüngere zu gewinnen, ist ein positives Beispiel der praktischen Hilfe zum Zurechtfinden in der neuen Situation.

 

Eine andere Frage ist, in wieweit Aufzeichnungen der Kindergärten und Grundschulen  den jeweils nächsten Institutionen zur Verfügung gestellt werden sollen oder Übergabegespräche zwischen alter und neuer Schule stattfinden können, um Schülern zu fördern und bei  Schwierigkeiten schneller helfen zu können. Die Gespräche während der Untersuchung haben auch schon zur  Verbesserung in der Kommunikation der Schulen untereinander geführt und z.B. im Fach Englisch zur Einrichtung eines „runden Tisches“ geführt.

 

Wir Grüne fordern schon lange, dass die Kinder länger gemeinsam lernen sollten. Dieses längere gemeinsame Lernen dient allen und würde demotivierende Fehlentscheidungen, die einen erneuten Schulartwechsel nötig machen, vermeiden helfen. Von der überwiegenden Mehrheit der Befragten wurde auch in Remseck die Entscheidung für eine Schulart, die bereits anfangs der vierten Klasse fällt, als zu früh angesehen.

 

Wir können die landespolitischen Vorgaben hier leider nicht völlig außer Kraft setzen, aber Verbesserungen für alle Beteiligten erreichen, indem wir die Übergänge transparenter machen, Ängste nehmen, den Betroffenen helfen und die Kinder in ihrem Werdegang unterstützen.Besonders wichtig ist dabei, bestehende Vorurteile gegenüber den unterschiedlichen weiterführenden Schulen abzubauen und aufzuzeigen, dass auch mit einer Ausbildung, die in der Haupt- oder Realschule startet, noch das Abitur erworben werden kann.   

 

Eine Infoveranstaltung zum baden-württembergischen Schulsystem, die  der Bürgerverein Pattonville gemeinsam mit einer engagierten Grundschullehrerin für türkische Eltern durchführte, zeigte dabei,  wie groß der Bedarf an solchen Informationen ist und wie wichtig auch (im Gegensatz zu Sarrazins Thesen) sehr viele  Migranten Eltern  die schulische Entwicklung ihrer Kinder nehmen.

Dass dabei neben pädagogischen Forderungen auch die Sanierung mancher Schulgebäude gehört,  ist uns völlig bewusst – entsprechende Anträge werden von uns in den Haushaltsberatungen gestellt.

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