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Unappetitlich

Ein unappetitliches Thema. Aber für insgesamt 800 Grundschülerinnen und Schüler in Aldingen und Pattonville ein tägliches Ärgernis: der Gang zur Toilette. Und dies nicht, weil die Schüler selbst die Toiletten verunreinigen, sondern weil der bauliche Zustand der Toiletten so schlecht ist.

Ein unappetitliches Thema. Aber für insgesamt 800 Grundschülerinnen und Schüler in Aldingen und Pattonville ein tägliches Ärgernis: der Gang zur Toilette. Und dies nicht, weil die Schüler selbst die Toiletten verunreinigen, sondern weil der bauliche Zustand der Toiletten so schlecht ist.

 

Unsere Fraktion durfte bei dem Gang durch die Grundschulen  Unschönes erleben:  Eine Anlage wurde wegen schlechten Zustands komplett außer Betrieb genommen. Die Pissoirs wurden ummantelt, damit es nicht mehr so schlecht riecht, denn der Raum besitzt weder Lüftung, noch Fenster, Abfluss und Leitung sind komplett verstopft.

 

An einer anderen Schule wird derzeit Tag und Nacht die Abwasserrinne alle 2 Minuten gespült, auch wenn niemand auf der Toilette ist.  Auf einer anderen Toilettenanlage  ist ein Bewegungsmelder installiert, der oft nicht funktioniert, so dass man manchmal halt im Dunkeln sitzt. 

 

50 Jahre alte Pissoirs und unzeitgemäße Pinkelrinnen mit üblem Geruch veranlassen viele Grundschüler dazu, es lieber zu „verheben“ und erst wieder zu Hause zu „müssen“, als sich in der Schule zu erleichtern.

 

In einer anderen Toilette haben Eltern drei kleine Fensterchen zur Lüftung eingebaut und Kinder fertigen ein schönes Bodenmosaik.  Aber eine grundlegende Sanierung ist das nicht. Nur Zeichen: man hat verstanden, die Gemeinde hat kein Geld, wir machen ja das Beste daraus. Hier kann man Lehrer und Schüler nur für ihr Engagement bewundern und sollte sie tatkräftig unterstützen .

 

Leider sind  die Kosten für diese Sanierungen  keine Kleinigkeit: 190 000 € in Aldingen, 120000 € in Pattonville 40 000 € an der Kelterschule sind veranschlagt.  Für das Lise-Meitner-Gymnasium sind  für  eine Sanierung  ca. 60 000 € geschätzt  worden. 

 

Wir Remsecker Grünen haben trotzdem einen Antrag gestellt, der die Sanierung der Toiletten zuerst an den Grundschulen dann auch an den weiterführenden Schulen anmahnt und fordert, mit den  Sanierungen noch in diesem Jahr zu beginnen und dafür Gelder in den Haushalt einzustellen.

 

Wie immer ist der Haushalt eng gestrickt. Aber: wenn wir nicht mit Sanierungen beginnen, werden die Schäden immer größer, die Kosten noch höher. Für uns ist es wichtig, endlich den langen Sanierungslisten Taten folgen zu lassen und schrittweise zu beginnen.  Unser Antrag ist es daher in diesem Jahr bereits mit der Sanierung einer Anlage zu beginnen und dafür 190000 € in den Haushalt einzuplanen. Notfalls kann diese Sanierung – falls sie nicht doch noch aus dem Haushalt „herausgeschwitzt“ werden kann mit einer Kreditaufnahme erfolgen. Denn: Kredite sind derzeit günstig wie nie.  Aber: die Zinsen ziehen bereits wieder an.   

 

Wir denken, eine Kommune, die für rund 3,6 Millionen ein Feuerwehrhaus baut, die das Haus der Bürger errichtet, die Pläne über die neue Mitte macht, sollte in der Lage sein, fürs tägliche Geschäft der Jüngsten Geld in die Hand zu nehmen und langwährende Missstände zu beseitigen. Als Schulträger ist die Stadt zudem für die Unterhaltung der Schulgebäude zuständig. Und Luxus sind diese Vorhaben sicher nicht. 

 

Die Sanierungsliste muss abgearbeitet werden. Fast scheint es „ungrün“: in diesem Fall stehen für uns nicht die energetischen sondern die „bedürftigsten“ Sanierungen  im Vordergrund, denn sie sind ein wichtiger Beitrag zum Thema „Lebensraum Schule“ und „Lerngesundheit“.

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