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Keine Angst vor der Gemeinschaftsschule: Ein gutes Konzept für Remseck

Herbeigesehnt, gefürchtet, unverstanden: das Thema Gemeinschaftsschule beschäftigt derzeit in Baden-Württemberg Lehrer, Eltern und ihre Kinder sowie politisch Interessierte. Dabei hat die Veränderung der Schullandschaft schon lange vor der Wahl der grün-roten Landesregierung und dem daraus resultierenden Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung begonnen.

Keine Angst vor der Gemeinschaftsschule:

Ein gutes Konzept für Remseck

 

Herbeigesehnt, gefürchtet, unverstanden: das Thema Gemeinschaftsschule beschäftigt derzeit in Baden-Württemberg Lehrer, Eltern und ihre Kinder sowie politisch Interessierte. Dabei hat die Veränderung der Schullandschaft schon lange vor der Wahl der grün-roten Landesregierung und dem daraus resultierenden Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung begonnen.

 

Lange zuvor war klar, dass die Hauptschule in ihrer bisherigen Konzeption nicht zukunftsfähig sein würde. Als Sockel im dreigliedrigen System war sie einst die Schule der Massen. Heute ist aus der Haupt- eine Restschule geworden und gilt als Inbegriff für schlechtere Zukunftschancen. Unter diesem Image leiden auch sehr gute Schulen wie die Wilhelm-Keil Schule. Die Umbenennung in Werkrealschule hat hieran nichts geändert. Die Hauptschule als Auslaufmodell ist ein gesamtdeutscher Trend. Was bedeutet dies für Remseck?

 

Bundesweiten Umfragen zufolge wollen nur zwei Prozent aller Eltern ihr Kind auf eine Hauptschule schicken. Es ist also zu erwarten, dass mit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung die Realschule aus allen Nähten platzen wird. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: die Realschule weist ganz viele Schüler ab, diese werden an Schulen außerhalb Remsecks verwiesen und die Wilhelm-Keil-Schule wird geschlossen. Kann eine Stadt als Schulträger so agieren? Wohl kaum! Die zweite Möglichkeit: die Stadt als Schulträger richtet Außenklassen der Realschule an der Wilhelm-Keil-Schule ein für weitere Realschüler.

 

Klar ist, dass diese neue "Realschule" dann mit einer veränderten Schülerschaft neuen Herausforderungen gegenübersteht, auf die sie nicht vorbereitet ist. Eine Schule, zwei  Standorte und kein Konzept: das ist für uns keine gute Lösung! Deshalb - aus praktischen, logischen und pädagogischen, nicht aus ideologischen Gründen -  setzen wir uns für die Gemeinschaftsschule ein. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf: Anfang Februar finden Gespräche mit Eltern über den Wechsel an die weiterführenden Schulen statt. Hier sollten schon mögliche Entwicklungen und Perspektiven der Schullandschaft aufgezeigt werden. Möchte auch Remseck eine oder zwei Gemeinschaftsschulen, so muss ein Schulkonzept erarbeitet werden. Dieses  muss bis 01.11.2012 eingereicht sein, damit die Schule(n) im  September 2013 starten kann/können. 

 

Wir wollen Schülern, Eltern und Lehrern weiterhin eine sehr gut aufgestellte Schullandschaft in Remseck bieten. Denn es liegt nun an uns, diese Veränderung sinnvoll und zu Gunsten aller Remsecker Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Eltern zu gestalten, bevor die Veränderungen uns gestalten.

 

Gemeinsam mit der SPD haben wir deshalb für die nächste Gemeinderatssitzung einen Antrag gestellt. Der wichtigste Teil des Antrags sieht vor, dass Remseck anstrebt, für die Sekundarstufe  (Klasse 5- 10) nur noch zwei Schularten anzubieten: die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium. Wir setzen uns damit für ein Schulsystem mit zwei Säulen ein, das allen Kindern die besten Entwicklungschancen bieten kann: Durch eine veränderte Lehrerzuteilung, durch Ganztagsschulbetrieb, durch eine bessere Förderung der Schüler. Wir sind gespannt auf die Diskussion und Abstimmung!

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