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Die Kindergärtnerin von einst gibt es nicht mehr

Vergangenen Samstag feierte der Kindergarten Im Hof in Neckarrems sein 40-jähriges Bestehen, die Kindertagesstätte Waldallee in Hochberg hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Vergangenen Samstag feierte der Kindergarten Im Hof in Neckarrems sein 40-jähriges Bestehen, die Kindertagesstätte Waldallee in Hochberg hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Vor 20 Jahren sprach man von Kindergärtnerinnen, als seien Kinder kleine Pflanzen, die mit Wasser und Zuwendung von alleine gedeihen. Inzwischen weht ein anderer Wind in Kindertagesstätten, eine Vielfalt von Erwartungen und Ansprüchen wartet auf Erzieherinnen und (ganz wenige) Erzieher bei ihrer täglichen Arbeit.

 

Bildungsziele sollen erarbeitet und umgesetzt werden. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich viel in der Erziehungsarbeit verändert. Heute spricht man auch nicht mehr vom Kindergarten, sondern von der Tageseinrichtung für Kinder. Die noch vor 20 Jahren üblichen Öffnungszeiten von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sind heute eher die Ausnahme. In den vielen Remsecker Tageseinrichtungen für Kinder dominieren heute flexible und erweitere Öffnungszeiten. Das ermöglicht den Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine weitere große Veränderung der letzten Jahre ist, dass die Kinder heute nicht mehr mit 3 Jahren, sondern schon ab 1/2 Jahr in die Tageseinrichtung gehen können.

 

Hohe Motivation

Für die Zukunft erwarten manche Engpässe wegen dem Fachkräftemangel im Erziehungsberuf. Das dürfte auch mit der Lohnhöhe in diesem Beruf zusammenhängen. In Hochberg kann z.B. eine Stelle nicht besetzt werden, weil dafür bisher keine geeignete Bewerberin oder geeigneter Bewerber gefunden werden konnte. Unabhängig vom Gehalt sind die meisten Erzieherinnen und Erzieher hoch motiviert und zeigen überdurchschnittliches Engagement. Das ist auch nötig, weil die Anforderungen an das Personal in Kindertagesstätten gestiegen sind. Die Familienstrukturen haben sich verändert, es gibt mehr Mütter (und Väter), die das Kunststück der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinbekommen müssen, es gibt mehr Patchwork-Familien und es gibt mehr Alleinerziehende. Die Gesellschaft hat sich verändert, sie ist zunehmend multi-ethnisch geprägt, was zur Folge hat, das beispielsweise längst nicht mehr alle Kinder auf dem gleichen sprachlichen Niveau sind, wenn sie in den Kindergarten kommen. Der Besuch in den beiden Tageseinrichtungen und die Gespräche dort boten eine hervorragende Möglichkeit sich über die Arbeit in unseren Kindertagesstätten zu informieren.

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