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Engpässe in den Kindertagesstätten

Seit heute haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. Daher haben die Kommunen und auch die Stadt Remseck in den letzten Jahren kräftig in den Ausbau der Betreuungsangebote in den Tageseinrichtungen für Kinder investiert.

Seit heute haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. Daher haben die Kommunen und auch die Stadt Remseck in den letzten Jahren kräftig in den Ausbau der Betreuungsangebote in den Tageseinrichtungen für Kinder investiert.

 

Nicht nur, weil seit längerem bekannt war, dass der neue Rechtsanspruch für Kinder zwischen einem und 3 Jahren zum 1. August kommen wird. Sondern auch, weil eine Stadt wie Remseck nur dann für junge Eltern und Familien attraktiv ist, wenn sie ihr Betreuungsangebot in diesem Bereich entsprechend der zunehmenden Nachfrage der Eltern ausbaut. Andernfalls ziehen keine junge Familien nach Remseck oder bisher hier Wohnende ziehen sogar weg.

 

 

Situation im Kindergartenjahr 2013/2014

Der Gemeinderat wurde im Juni informiert, dass für die U3-Kinder 170 Plätze in Remseck zur Verfügung stehen und damit 34 % der Kinder im Alter von 0-3 Jahren einen Betreuungsplatz haben. Im Bereich der Ü3-Kinder stehen 587 Plätze zur Verfügung und damit werden 98 % der Kinder in dieser Altersgruppe betreut. In diesem Bereich entsprechen sich Angebot und Nachfrage. In den nächsten Jahren sollen angesichts sinkender Kinderzahlen Ü3-Plätze in U3-Plätze umgewandelt werden, um die weiter steigende Nachfrage im U3-Bereich befriedigen zu können.

 

Mangel an Erzieherinnen

Im Juni gab es 10 offene Stellen im Bereich der Remsecker Tageseinrichtungen für Kinder, seither hat sich die Situation leicht gebessert. Besonders angespannt ist die Situation in Aldingen, Hochberg, Hochdorf und Pattonville, in Neckarrems und Neckargröningen vergleichsweise gut. Besonders schwierig ist die Situation wenn in einer Tageseinrichtungen zwei 100 %-Stellen nicht besetzt werden können wie z.B. in Aldingen und Hochberg.

 

Kernzeit und Hort

Im Juni hatte der Gemeinderat die Erweiterung des Betreuungsangebots im Kinderhaus Hochdorf für Grundschulkinder bis17 Uhr beschlossen. Das geschah auf vielfachen Elternwunsch und hat dort zu großer Freude geführt. Inzwischen ist dort Enttäuschung eingekehrt, weil für die Ausweitung des Angebots das erforderliche Personal nicht gefunden wird. Vielleicht lässt sich wenigstens für eine Übergangsphase eine Lösung mit Öffnungszeiten bis 17 Uhr an zwei oder drei Tagen finden.

 

In Aldingen erhielten Eltern Absagen für Kernzeitplätze, weil die von der Verwaltung angedachte Lösung mit Plätzen in der ehemaligen der Mühle nicht zustande kommt. Dort war eine Kernzeitgruppe mit bis zu 30 Plätzen vorgesehen. Jetzt scheint eine Lösung mit Nutzung der Räumlichkeiten in der Grundschule Aldingen in Sicht. Aber auch hier: Noch fehlt das Personal für dieses zusätzliche Angebot.

 

Wie weiter?

Ulrike Hilgert, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen, hatte in ihrem Bericht für den Gemeinderat im Juni auf den Fachkräftemangel und die zunehmende Belastung für die Erzieherinnen durch ständige Vertretungssituationen wegen Krankheit, nicht besetzter Stellen, fehlenden Rückzugsräumen und verhaltensorigineller Kinder hingewiesen. Sie verwies auch auf freie und attraktive Stellen in Nachbarkommunen und dort häufig bessere Bezahlung.

 

Die meisten Erzieherinnen sind in Remseck in der Entgeltgruppe S 6 eingestellt. In S 6 beträgt seit 1. August 2013 das Bruttogrundgehalt in der zweiten Stufe (erste Anstellung nach der Ausbildung) 2438 €. In Stuttgart und Waiblingen werden Erzieherinnen mit S 8 besser bezahlt. Wir denken, dass wir neben einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Dienstpläne und Arbeitszeitverteilung, Fortbildung, Gesundheitsmanagement) eine bessere Bezahlung für die Erzieherinnen brauchen, sonst werden wir mittel- und langfristig nicht das erforderliche Personal bekommen.

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