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Kontroverse zur Schulsozialarbeit

In der letzten Gemeinderatssitzung ging es um die Aufstockung der Schulsozialarbeit an der Realschule, dem Gymnasium und an allen Grundschulen. An den Grundschulstandorten Aldingen, Neckargröningen und Neckarrems, Hochberg und Hochdorf und Pattonville gibt es derzeit eine Schulsozialarbeit mit einem Stellenanteil von 25 %, was insgesamt einen Stellenumfang von 100 % ausmacht.

An der Realschule und am Gymnasium sind es derzeit jeweils eine 50 % -Stelle. Nach den schriftlichen Bitten der Schulen, möchte die Realschule eine Aufstockung auf 100 % und das Gymnasium eine auf 150 %. Die Grundschulen wünschen sich eine jeweilige Aufstockung auf 50 %.

Mehrere Anträge

Die Stadt brachte aufgrund der Forderungen der Schulen eine Beschlussvorlage in den Gemeinderat, die nur mit jeweils einer 50 %igen Aufstockung die Realschule und das Gymnasium bevorzugte, da die Dringlichkeit bei den Jugendlichen dort größer wäre als an den Grundschulen. Die SPD-Fraktion stellte daraufhin einen Änderungsantrag, dass die Grundschulen besser versorgt werden sollen, also Aufstockung an den Grundschulen statt an der Realschule und dem Gymnasium. Wir, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, konnten beide Argumentationen nachvollziehen und stellten daher einen Antrag, dass die Grundschulen, die Realschule und das Gymnasium jeweils eine 50 %ige Aufstockung bekommen sollten. Die Schilderungen der Schulleitungen über die dramatische Zunahme des Bedarfs von Seiten der Schülerinnen und Schülern an einer Beratung durch die Schulsozialarbeiter lies für uns im Endeffekt keine andere Schlussfolgerung mehr zu, als das an allen Schulen eine absolut dringende Notwendigkeit des Ausbaus der Schulsozialarbeit kommen muss und dass wir keine Schule gegen eine andere ausspielen können. Leider konnten wir für unseren Antrag keine Mehrheit im Gemeinderat finden, sodass schlussendlich der Vorschlag der Verwaltung beschlossen wurde und somit die Grundschulen aktuell leer ausgehen. Auch ein unserem ähnlicher Antrag der Fraktion CDU/FDP fand keine Mehrheit im Rat. Für die Grundschulen und für unsere Fraktion ein sehr enttäuschender Beschluss.

Warum ist die Schulsozialarbeit so wichtig?

Unsere Kinder und Jugendlichen leben in einer sich rasant verändernden Welt. Die privaten Probleme, die das Lernen beeinflussen, nehmen seit Jahren zu und das Vermitteln von Lerninhalten dadurch auch immer schwieriger. Die Kinder und Jugendlichen an allen Remsecker Schulen benötigen die beste Bildung und die besten Rahmenbedingungen, die wir Ihnen bieten können. Hierzu gehört neben den Gebäuden, der Ausstattung nunmal auch eine Schulsozialarbeit. Keine Schulsozialarbeit, die durch einen zu geringen Stellenumfang fast nicht umzusetzen ist oder nur einen Bruchteil der Schülerinnen und Schüler erreicht. Eine Diskussion, ob das Land oder der Bund mehr übernehmen müsste, wäre hier nicht zielführend, die Zeit drängt.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass eine gute Bildung der Türöffner zu einer Ausbildung, zu einem guten Job und einem glücklichen Leben ist. Noch dazu bringen Frauen und Männer, die jetzt noch Kinder oder Jugendliche sind, später auch Steuereinnahmen für eine Kommune, damit diese ihre Vorhaben finanzieren kann. Als Optimisten hoffen wir, dass in den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen, das Thema nochmal beraten wird und die Schulsozialarbeit an den Grundschulen ebenfalls aufgestockt wird. Wir lassen hier nicht locker.

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