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Biotopflegekonzept

Die Grüne Fraktion beantragte, Mittel für das Biotoppflegekonzept in Höhe von 32.000 € in den Gemeindehaushalt 2014 aufzunehmen. Mit Blick auf die interkommunale Gartenschau 2019 entwickelte die Verwaltung erste Schritte zum Aufbau eines Biotopschutzkonzepts, für das ein Anfangsbetrag von 32.000 € im Entwurf des Haushaltsplans vorgesehen war.

Die Grüne Fraktion beantragte, Mittel für das Biotoppflegekonzept in Höhe von 32.000 € in den Gemeindehaushalt 2014 aufzunehmen. Mit Blick auf die interkommunale Gartenschau 2019 entwickelte die Verwaltung erste Schritte zum Aufbau eines Biotopschutzkonzepts, für das ein Anfangsbetrag von 32.000 € im Entwurf des Haushaltsplans vorgesehen war. Dieser Betrag ist mit dem Argument herausgenommen worden, er könne im Laufe der Jahre in 6-stellige Beträge ausufern!

 

Die Summen, die regelmäßig unter der Position „Natur- und Landschaftspflege“ (ohne spezielle Projekte wie Life+, kl. Gartenschau oder spezielle Ausgleichsmaßnahmen) in Remseck eingestellt werden, sind außerordentlich bescheiden, in der Regel handelt es sich um Pflegemaßnahmen unbebauter Grundstücke. Geld für Naturschutzzwecke auszugeben scheint für manche in unserer Gemeinde etwas Unvorstellbares, ja nahezu Unanständiges zu sein.

 

Da waren wir in den 1980er Jahren schon mal wesentlich weiter (s. Heimatkundliche Schriftenreihe 5/6 1986 oder Bericht zu Naturschutz und Landschaftspflege für den Gemeinderat 1990). Dabei wirbt Remseck allenthalben mit „naturnaher Erholung direkt vor der Haustür“, auch im noch druckfrischen Hochglanzprospekt.

 

 

Was sind „Geschützte Biotope“?

Nach landläufiger Meinung versteht man unter einem Biotop einen kleinen, angelegten Tümpel. Dem ist nicht so: Ein Biotop ist allgemein die Lebensstätte einer Gemeinschaft von Lebewesen. Seltene oder bedrohte Biotope sind durch das Naturschutzgesetz per se geschützt, sie müssen nicht extra ausgewiesen werden: die sogenannten § 32-Biotope. Sie sind durch landesweit organisierte Biotopkartierungen erfasst. In Remseck geschah dies für die meisten Biotope im Jahr 1995.

 

Auf unserer Markung finden sich 150 Geschützte Biotope: überwiegend Feldgehölze, aber auch Hohlwege, Trockenmauern oder Tümpel, Quellen und Fließgewässer mit ihren Röhrichten, Sümpfen oder Auwäldern; selten ist ein besonderer Waldtyp dabei oder noch seltener ein Magerrasen. In einem Ranking von 1 bis 9 gehören die meisten Biotope bei uns zur Wertstufe 3 und 4 (lokale Bedeutung), lediglich 7 zur Wertstufe 5. Sie sind im Internet über den Karten- und Datendienst der LUBW abrufbar. Wie sieht der Schutz aus? Für alle Geschützten Biotope gilt: Alle Handlungen und Maßnahmen, die eine erhebliche oder nachhaltige Schädigung oder Vernichtung der Biotope hervorrufen können, sind strikt verboten und haben rechtliche Konsequenzen!

 

Für die Pflege und den Erhalt gesetzlich geschützter Biotope ist prinzipiell der Flächeneigentümer zuständig. Das heißt noch lange nicht, dass jedes Biotop jährlich gepflegt werden muss. Zunächst wäre zu klären, wer ist a) der Eigentümer des jeweiligen Biotops, b) sind überhaupt Maßnahmen erforderlich und c) welche Maßnahmen und in welchem Turnus? Bisher hat Remseck kein Konzept für den Erhalt oder die Sanierung seiner besonders geschützten Biotope.

 

Wir gehen davon aus, dass Remseck die Erhaltung und Mehrung der Biodiversität auf seiner Gemarkung wichtig ist. Wir finden, das Pflegekonzept wäre ein wichtiger Baustein hierzu! Übrigens hatten wir einen Deckungsvorschlag parat: Wir finden, wir können auf eine Slipanlage für das Feuerwehrboot in der vorgesehenen Höhe verzichten. Gemeinderatskollege und Landesfeuerpräsident Dr. Knödler hat diese Slipanlage feuerwehrtechnisch als nicht notwendig bezeichnet!

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