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TTIP und das Landeswasser

„Durch das Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) können Pflanzenschutzmittel wie „Atrazin“ wieder zugelassen werden“, warnte Stuttgarts OB Fritz Kuhn als Vorsitzender des Landeswasserverbands bei der jährlich stattfindenden Verbandsversammlung. Atrazin wurde 1991 verboten, weil es ins Grundwasser gelangen und gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Verbandsversammlung Landeswasser-Versorgung

Die Versammlung der Mitglieder des Zweckverbands Landeswasser-Versorgung fand am 21. Oktober in Ludwigsburg statt. Aus Remsecker Wasserhähnen fließt je nach Wohnlage entweder Bodensee- oder Donauwasser. Beide Wasserversorgungsunternehmen sind als Zweckverbände organisiert und in beiden ist die Kommune Remseck Mitglied und entsendet VertreterInnen in die Verbandsversammlung.

 

Auch Grünen-Stadträtin Voggesberger nahm als ordentliches Mitglied teil. Wasserqualität „Wir wollen die erreichten Standards beim Trinkwasser erhalten und vermeidbare Stoffeinträge verhindern“, so Fritz Kuhn weiter. Dies wird beim Nitratgehalt des Brunnenwassers aus dem Donauried immer schwieriger. Obwohl das Wasserschutzgebiet Donauried-Hürben den gesamten Einzugsbereich der Fassungen umfasst, nimmt der Nitratgehalt stetig zu und muss mit hohem technischem Aufwand entfernt werden.

 

In Wasserschutzgebieten gilt eine Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung, die Stoffeinträge aus der Landwirtschaft in das Grundwasser verhindern soll. Offenbar ist sie weniger wirksam als die Maßnahmen aus dem Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich-Programm, denn mittlerweile sinkt der Nitratwert landesweit außerhalb der Wasserschutzgebiete gesunken. Das o.g. Schutzgebiet ist als Problemgebiet eingestuft, hier gilt dringender Handlungsbedarf.

 

Rohrbrücke bei Neckarrems

Der Wirtschaftsplan 2015 enthält neben vielen anderen Investitionen auch einen ersten Betrag für die Verlegung der Wasserleitung über den Neckar zwischen Neckarrems und Neckargröningen. Die Frischwasserleitung soll ähnlich wie der städtische Abwasserkanal unter dem Neckar hindurch geführt werden, so dass die sanierungsbedürftige Rohrbrücke in naher Zukunft abgebrochen werden kann. Leider werden die Umlagen als Folge der regen Investitionstätigkeit für die Verbandskommunen bis 2018 ansteigen.

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