Umso wichtiger ist es, unsere Landschaft und unsere Natur zu schützen und das, was wir auf der einen Seite an Fläche für Bebauung verbrauchen, in anderer Form und an einem anderen Ort der Natur zurückzugeben. Auch in Remseck ist ein Ausgleich zwischen Natur und Landschaftspflege einerseits und dem Bedürfnis nach Wohnraum, bzw. Gewerbegebieten andererseits nicht immer ganz einfach. Natur- und Landschaftsschutz und biologische Vielfalt dürfen auch im dicht besiedeltem Raum nicht zu kurz kommen.
Bei der letzten Kreistagssitzung wurde dem Antrag der Fraktion der Grünen für einen Landschaftsverhaltungsverband (LEV) mehrheitlich zugestimmt. Die CDU stimmte geschlossen dagegen, ebenso ein paar Kreisrätinnen und Kreisräte der FDP und der Freien Wähler. Es war der zweite Anlauf- noch vor zwei Jahren stimmte die Mehrheit gegen den LEV.
Nachdem in der Zwischenzeit allerdings 30 der 35 Landkreise im Ländle einem LEV zugestimmt und mit ihm überaus positive Erfahrungen gemacht haben, schien es unserer Fraktion angebracht, erneut für dieses Projekt zu werben. Der LEV ist eine unabhängige, gemeinnützige Einrichtung an der Schnittstelle von Landnutzung und Verwaltung, die Beteiligte und Betroffene unabhängig berät und unterstützt.
Alle im Bereich Natur- und Landschaftsschutz aktive Personen, darunter Vertreter aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutzvereinen und den Kommunen, haben durch den LEV ein gemeinsames Forum, um im Konsens Lösungen für Erhalt und Pflege der Landschaft zu finden. Beispielsweise bezüglich Schutzgebieten, Naturdenkmalen, Biotopen oder Maßnahmen zum Erhalt der Streuobstwiesen.
Ziel ist es, etwas zu schaffen, was den in Natur- und Landschaftsschutz Tätigen hilft, leichter durch den Dschungel an Vorschriften, an nationalen und europäischen Förderrichtlinien zu kommen und in der Umsetzung an die Hand zu gehen.
Die Landesregierung fördert und finanziert den LEV in einem hohen Maß, so dass die finanzielle Belastung des Landkreises überschaubar ist.
Auch in der Stadt Remseck fallen Aufgaben der Landschaftspflege an, bei denen der LEV von Nutzen sein kann. Beispielsweise bei der Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder der Pflege von Streuobstwiesen.
So betonte unser Fraktionsvorsitzender Dr. Peter-Michael Valet: „Mit den Kräften vor Ort – mit Haupt- oder Nebenerwerbslandwirten – oder mit den Verbänden, die bereits traditionell in der Landschaftspflege tätig sind, geht vieles besser und schneller zu erledigen, ohne dass es mehr Bürokratie geben wird.“
Nach den Sommerferien beginnt die Arbeit des LEV- wir sind uns sicher, dass wir diese schon bald nicht mehr missen möchten.
Apropos Sommerferien- wir wünschen Ihnen wunderschöne Ferien mit viel Sonne und ab und an auch etwas kühlenden Regen.