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Natur-Kunst-Projekt am Freizeitberg

Gleich am ersten Ferientag hatten Sechstklässler und Lehrer der Wilhelm-Keil-Schule noch mal einen Einsatz: Sie hatten in drei jeweils etwa 5 m hohe Eichenstämme unterschiedlich dicke Löcher gebohrt und danach mit ungiftigen Spielplatzfarben gestrichen. Zuvor waren die Eichenstämme vom Künstler Lothar Schöneck als Holzskulpturen gestaltet worden.

 

Gleich am ersten Ferientag hatten Sechstklässler und Lehrer der Wilhelm-Keil-Schule noch mal einen Einsatz: Sie hatten in drei jeweils etwa 5 m hohe Eichenstämme unterschiedlich dicke Löcher gebohrt und danach mit ungiftigen Spielplatzfarben gestrichen. Zuvor waren die Eichenstämme vom Künstler Lothar Schöneck als Holzskulpturen gestaltet worden. Von ihm stammt auch das Farbkonzept. Die Löcher sind als Nistmöglichkeit für Wildbienen gedacht. Unter viel Beifall stellten Bauhofmitarbeiter den dritten Holzstamm auf.

 

 

Viele Wildbienenarten nutzen Hohlräume als Brutzellen. Sie füllen sie mit Nahrungsvorräten aus Nektar und Blütenstaub, legen jeweils ein Ei darin ab und verschließen dann das Loch. Die Bienenlarve ernährt sich von diesem Proviant und verlässt erst im darauf folgenden Frühjahr die Brutzelle. In Baden-Württemberg sind 460 Wildbienenarten nachgewiesen, von ihnen sind 208 nachweislich gefährdet bzw. ausgestorben (Stand 2000). Gründe für diesen Rückgang sind einerseits die Zerstörung ihrer Niststätten, andererseits die Vernichtung oder Verminderung des Nahrungsangebots (Wildblumen). Manchmal werden Wildbienengruppen auch vernichtet, weil Bürger sie für lästig oder gefährlich halten. Dabei sind sie nicht nur friedlich – sie stechen nur, wenn man sie mit den Fingern anfasst -, sie sind auch außerordentlich nützliche Bestäuber im Garten- und Obstbau. Sie sind für einen ausgewogenen Naturhaushalt unverzichtbar. Dass den Wildbienen relativ leicht mit Nistangeboten zu helfen ist, konnten die Schüler gleich praktisch erfahren, indem sie an Ort und Stelle einfache Nisthilfen bastelten: Diese lassen sich im Garten oder auf dem Balkon an einem sonnigen Platz anbringen, und für Wildblumen findet sich bestimmt auch noch ein Eckchen. Allerdings können Siedlungen nur für etwa die Hälfte der heimischen Wildbienenarten Lebensraum sein.

 

 

Die ganze Aktion ist Teil eines Jubiläumsprojekts der Grünen Nachbarschaft, die seit 15 Jahren im Kreis Ludwigsburg besteht. In jeder Mitgliedskommune sind nun drei dieser Wildbienenbäume aufgestellt: in Pflugfelden und Tamm, Bietigheim-Bissingen, Ingersheim und Freiberg. Ende Juni wurden nun in Remseck die letzten Bäume feierlich eingeweiht. Die Aktion leitete Bürgermeister Balzer, Baubürgermeister Schmid aus Ludwigsburg hielt eine Rede in Anwesenheit von Bürgermeister Godel aus Ingersheim, weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Grünen Nachbarschaft, der Bauverwaltung, dem Naturschutz, Aldinger Landwirten, Imkern und natürlich den beteiligten Schülern, Lehrern und Eltern. Daniel Lentsch begleitete die Feier am Saxophon.Wir sind gespannt, wie viele Löcher im nächsten Sommer bezogen werden! Davor wünschen wir allen SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern erstmal erholsame Sommerferien.

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