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Neckarufer: Dornröschen wird wachgeküßt

Erster Bürgermeister Karl-Heinz Balzer stellte auf einer Veranstaltung der grünen Gemeinderatsfraktion zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Hartmut Hehr Projekte zur Aufwertung der Uferlandschaft am Neckar zwischen der Remsbrücke in Neckarrems und den Hochberger Ochsenwiesen vor.

Erster Bürgermeister Karl-Heinz Balzer stellte auf einer Veranstaltung der grünen Gemeinderatsfraktion zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Hartmut Hehr Projekte zur Aufwertung der Uferlandschaft am Neckar zwischen der Remsbrücke in Neckarrems und den Hochberger Ochsenwiesen vor. Hehr sieht Teile des Neckarufers "im Dornröschenschlaf, weil man an mehreren Stellen nur wenige Meter vom Neckar entfernt, ihn gar nicht sehen kann". Die Projekte sollen bald in Angriff genommen und bis 2014 abgeschlossen sein.

 

An der Mündung der Rems in den Neckar soll der natürliche Sandstrand aufgewertet und zum Naherholungsgebiet werden. Oberhalb des Sandstrandes laden Sitzmauer und Rasenfläche zum Verweilen ein. Von Neckarrems her soll vom Standort der ehemaligen Waage ein barrierefreier Zugang neben und unter der bestehenden Brücke zum Strand geschaffen werden. Der Weg wird weitergeführt bis nach Hochberg. Die bisherigen Trampelpfade nach der Minigolfanlage werden zu wassergebunden Spazierwegen aufgewertet.

 

Zwischen dem Gelände des Schifferclubs und des Jugendhauses Neckarrems ist eine Slipanlage geplant, auf der Boote vom Land in das Wasser gelassen werden können. In den Hochberger Ochsenwiesen wird ein Fischlaichgewässer angelegt mit Zugangsmöglichkeiten über einen Steg. "Die Menschen sollen Naturschutz erleben können, wir wollen die Natur nicht hinter Bäumen verstecken", sagte Hartmut Hehr.

 

Die Projekte kosten laut Bürgermeister Balzer rund 2,5 Mio. €, das meiste Geld stamme von der Europäischen Union aus dem Naturschutzprogramm Life+ und vom Verband Region Stuttgart. „Wir sind stolz, dass wir für diese Projekte rund 1,5 Mio. € an Zuschüssen nach Remseck holen konnten“, betonte Balzer. Er erläuterte, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in den nächsten Jahren die Uferbereiche bautechnisch ohnehin sanieren müsse und es deshalb gut zusammenpasse "wenn diese Sanierung gleichzeitig mit Projekten zur Aufwertung des Neckarufers einhergehe".

 

Die Meinungen in der Diskussion zu den neuen Projekten waren geteilt. Während einige Bürger beim Sandstrand Unordnung und Ruhestörung befürchten, erwarten andere, dass Remseck für die eigenen Bürger und Touristen attraktiver werde und die Naherholung verbessere. Auch die Bestrebungen der Stadt zur Schaffung einer attraktiven Stadtmitte und die Planungen für das Grünprojekt Remstal im Jahr 2019 werden dadurch unterstützt. Gemeinderat Karl Burgmaier meinte, dass die Kunst darin bestehe müsse, den "idyllischen Charakter der einzigarten Uferlandschaft zu erhalten und gleichzeitig für die Menschen schöner und erlebbarer zu machen".

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