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Andriof-Brücken-Drama geht weiter!

Das Regierungspräsidium (RP) will den Bürgerinnen und Bürgern von Remseck 25% mehr Lkw's auf der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen zumuten als heute darüber fahren. Aktuell fahren nach der neuesten Verkehrszählung des Regierungspräsidiums vom Juli ca. 2.900 Lkw über diese Brücke. Wenn die Andriof-Brücke gebaut ist, sollen auf der jetzigen Neckarbrücke 3.643 Lkw pro Tag fahren.

Das Regierungspräsidium (RP) will den Bürgerinnen und Bürgern von Remseck 25% mehr Lkw's auf der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen zumuten als heute darüber fahren. Aktuell fahren nach der neuesten Verkehrszählung des Regierungspräsidiums vom Juli ca. 2.900 Lkw über diese Brücke. Wenn die Andriof-Brücke gebaut ist, sollen auf der jetzigen Neckarbrücke nach den Zahlen des Regierungspräsdiums 3.643 Lkw pro Tag fahren. 

 

Damit ist die Katze aus dem Sack und die Zahlen belegen es: Was uns RP und Andriof-Brückenbefürworter als Entlastung und Verbesserung der Lebensqualität in Remseck verkaufen wollen, ist in Wirklichkeit eine zusätzliche Belastung! Dem RP geht es nicht um die Entlastung von Neckarrems oder Neckargröningen, sondern um eine leistungsfähige Ausweichstrecke zur Umfahrung der Autobahn im Süden von Stuttgart und des Leonberger Dreiecks. Unsere Meinung: Wem aktuell die vielen LKW's über die jetzige Neckarbrücke zu viel sind, sollte unseres Erachtens keiner Andriof-Brücke zustimmen, die noch mehr LKW's bringen wird!

 

Die Städte Fellbach und Kornwestheim hatten am 7. Mai diesen Jahres eine Verkehrszählung durchgeführt. Diese Zählung ergab deutlich weniger Verkehr auf und im Umfeld der Brücke, als dies das Verkehrsgutachten des RP festgestellt hatte. Beim Lkw- Verkehr ergab die Verkehrszählung besonders hohe Abweichungen. Auf der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen wurden weniger Lkw gezählt, als nach den Prognosen des RP selbst nach dem Bau der Andriof-Brücke auf der alten Brücke verbleiben sollen. Wir sahen und sehen uns dadurch in unserer Ablehnung gestärkt. Wir sehen keinen Sinn in einer neuen Brücke, wenn diese Aldingen und Pattonville zusätzlich mit Verkehr belastet und für Neckarrems und Neckargröningen keine spürbare Entlastung bringt.

 

Das dürfte auch das RP so gesehen haben. Die Abweichungen waren so hoch, dass das RP am 17. Juli 2009 eine eigene Verkehrszählung veranlasst hatte. Man hatte im RP wohl gehofft, andere Zählergebnisse zu erhalten, die das Verkehrsgutachten der Planauslage stützen würden. Dies ist offensichtlich jetzt nicht der Fall.

 

Am 24. November 2009 hat das RP das Ergebnis seiner Juli-Zählung bekanntgegeben. Daraus ergibt sich teilweise eine überraschende Übereinstimmung mit den Zählergebnissen der Brückengegner vom Mai. Beim Lkw-Verkehr liegen die Zählergebnisse sogar nochmals niedriger. Auf der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen beträgt die Abweichung über 30%, d.h. es wurden im Juli 2009 30 % weniger LKW's gezählt als im ersten Gutachten festgestellt (Analyse 2005).

 

Trotzdem werten das RP und die Andriof-Brückenbefürworter diese Zahlen jetzt als Beleg für die Richtigkeit des ursprünglichen Gutachtens. Ihre Behauptung: Die Verkehrsabnahme sei ausschließlich Folge der Wirtschaftskrise, deshalb müsse kein neues Verkehrsgutachten erstellt werden. Die neuen Zahlen der Verkehrszählung seien "nicht planungsrelevant".

 

Das RP kündigt an, in der zweiten Februarwoche 2010 mit den Kommunen und betroffenen Bürgern "diskutieren" zu wollen. Eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit ist jetzt offenbar nicht mehr vorgesehen.

 

Unsere Schlussfolgerungen

1. Die Ergebnisse der Verkehrszählung der Andriof-Brückengegner vom Mai waren für das RP so schwerwiegend, dass es sich zu einer Planungspause und zu einer eigenen Verkehrszählung im Juli veranlasst sah.

 

2. Das Ergebnis dieser Verkehrszählung bestätigt die Ergebnisse der Andriof-Brückengegner. Teilweise liegen die RP-Zahlen beim Lkw-Verkehr sogar noch unter den Zahlen der Brückengegner. Erhofft hatte sich das RP sicher anderes.

 

3. Das RP brauchte 4 volle Monate, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass die Abweichungen belanglos seien. Wörtlich heißt es in der Verkehrsanalyse des RP: "Die aktuellen Erhebungen ergeben keine Rückschlüsse, welche die auf der Verkehrsanalyse 2005 aufgebaute Verkehrsprognose für das Jahr 2020 sowie die von BS-Ingenieure durchgeführten Verkehrsmodellrechnungen in ihrer planungsrelevanten Aussagen in Frage stellen." Offensichtlich war man nach der Zählung der Brückengegner im Mai noch anderer Ansicht im RP. Sonst hätte man bereits da solche schlauen Sätze basteln können. Was ist im RP in der Zwischenzeit vorgefallen? Wieso wird ein und derselbe Sachverhalt nach einem halben Jahr vom RP so unterschiedlich bewertet?

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