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Erörterung der Andriof-Brückenpläne beim Regierungspräsidium

Am Mittwoch, den 10. Februar, findet ab 15 Uhr eine erneute, nunmehr die dritte Erörtung der umstrittenen Pläne zur Andriof-Brücke statt. Wir finden es schade, dass diese Erörterung in Stuttgart-Vaihingen stattfindet und nicht hier in unserer Nähe, wo die Brücke und ca. 3 km Straße gebaut werden sollen. Zu dieser Erörterung können alle Bürgerinnen und Bürger kommen! Es wäre schön, wenn dort die Brückengegner zahlreich vertreten wären.

 

Am Mittwoch, den 10. Februar, findet ab 15 Uhr eine erneute, nunmehr die dritte Erörtung der umstrittenen Pläne zur Andriof-Brücke statt. Wir finden es schade, dass diese Erörterung in Stuttgart-Vaihingen stattfindet und nicht hier in unserer Nähe, wo die Brücke und ca. 3 km Straße gebaut werden sollen. Zu dieser Erörterung können alle Bürgerinnen und Bürger kommen! Es wäre schön, wenn dort die Brückengegner zahlreich vertreten wären. 

 

Verkehrszahlen

 

Die Verkehrszählungen im letzten Jahr haben die der Planung der Andriof-Brücke zu Grunde liegenden Verkehrszahlen erheblich erschüttert. Letztes Jahr wurden auf der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen weniger Lkw's gezählt, als nach den Prognosen des Regierungspräsidiums selbst nach dem Bau der Andriof-Brücke auf der alten Brücke verbleiben sollen. Warum sollen wir dann eine neue Brücke bauen, wenn auf der alten Brücke danach mehr LKW's fahren als heute und uns doch dort schon heute zu viel LKW's fahren? Wir sehen keinen Sinn in einer neuen Brücke, wenn diese Aldingen und Pattonville zusätzlich mit Verkehr belastet und für Neckarrems und Neckargröningen keine spürbare Entlastung bringt.

  

Ausgleichsmaßnahmen

 

Besonders tiefgründig scheint sich das Regierungspräsidium auch nicht mit den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen auseinandergesetzt zu haben. Trotz mehrfacher und verschiedener Kritik hat sich das Regierungspräsidium nur zur Korrektur einer Ausgleichsmaßnahme entschieden: Die ursprünglich geplante Fischtreppe am Remswehr bei der ehemaligen Mühle in Neckarrems als Ausgleich für wegfallenden Lebensraum für seltene Vogelarten wie Steinkauz und Halsbandschnäpper durch die neue Straße wurde fallen gelassen.

  

Festhalten will das Regierungspräsidium am Lerchenstreifen beim Aldinger Gewerbegebiet. Hier sollen der Lerche Brutplätze als Ersatz für die durch die Straße entfallenden angeboten werden. Aus Naturschutzsicht ist diese Maßnahme ungeeignet, da über einen Teil dieser Fläche eine Stromleitung geht und Lerchen nicht unter Stromleitungen brüten. Im Gegensatz zu den Planern wissen sie, dass die Jungvögel durch die Raubvögel, die auf den dortigen Strommasten und -leitungen sitzen, keine Überlebenschance haben. Zudem haben Lerchen große Reviere, so dass der vorgesehene Lerchenstreifen nur für ein bis zwei Brutpaare reicht. 

 

Ein zur Aufforstung vorgesehener Acker oberhalb des Scillawaldes entpuppt sich bei der Vor-Ort-Besichtigung als Wiese mit ökologisch wertvollen Waldrändern an drei Seiten. Eine Aufforstung bringt hier ökologisch gar nichts, der lange Feld-Wald-Saum ist für die Tier-und Pflanzenwelt besser. 

 

SPD-Antrag in Stuttgart

 

Mut macht uns ein Antrag der SPD im Stuttgarter Gemeinderat, die den Freiraum zwischen Aldingen, Pattonville, Kornwestheim und Mühlhausen schützen will. Sie will wie wir einen Nord-Ost-Ring, die sog. Durchbindung der Andriof-Brückenbefürworter, verhindern. Durch die seit der Kommunalwahl 2009 geänderten Mehrheitsverhältnisse im Stuttgarter Gemeinderat hat dieser Antrag gute Aussichten auf eine Mehrheit. Über ihn soll am 9. Februar, also einen Tag vor dem Erörterungstermin beim Regierungspräsidium abgestimmt werden.

 

Lärmgutachten

 

Aus der Zeitung haben wir am Samstag erfahren, dass es ein neues Lärmgutachten zur Andriof-Brücke des Regierungspräsidiums gibt. Demnach brauchen zusätzlich zum bisher Vorgesehenen 272 Gebäude einen passiven Lärmschutz, darunter auch Gebäude in Ludwigsburg. Das Gutachten soll mit Anhang über 2000 Seiten haben. Ein starkes Stück, so ein Werk erst kurz vor der Erörterungsverhandlung an die Öffentlichkeit zu bringen. Eine öffentliche Auslegung hält das Regierungspräsidium offenbar nicht einmal für nötig. Pikant auch, dass nach dem Pressebericht jetzt Betroffenheit auch in Ludwigsburg festgestellt wurde. Dort waren die Pläne zur Andriof-Brücke überhaupt nicht zur allgemeinen Einsicht ausgelegt. Daher konnten sich betroffene Bürgerinnen und Bürger zu den Plänen gar nicht äußern. Formfehler? Wir sind gespannt, ob nach der dritten nun noch eine vierte Anhörung kommt. Beim Andriof-Brückenprojekt scheint nichts unmöglich!

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