In seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung von Prof. Kölz zur Situation der Schleichverkehre in Neckargröningen und Aldingen beraten. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Reihe von Maßnahmen, die in der Diskussion zwischen Bürgerinitiativen, Verwaltung und dem Büro Kölz entwickelt worden waren, mit den übergeordneten Verkehrsbehörden und den Straßenbaulastträgern zu erörtern. Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.
Umweltzone Remseck
Wir hatten mit unserem Antrag vom August 2010 gefordert, dass die Verwaltung beim Land dafür kämpft, dass in der Remstalstraße Luftschadstoffe gemessen werden. Wir vermuten, dass dort wie auch in der Hochberger Hauptstrasse die Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub überschritten sind und daher ein Aktionsplan zur Reduzierung der Luftschadstoffbelastung notwendig wird. Damit könnte Remseck in eine Umweltzone aufgenommen und ein LKW-Durchfahrverbot möglich werden. Die Verwaltung wollte jedoch im Anliegen unseres Antrags erst aktiv werden, wenn die Ergebnisse der Kölz-Untersuchung vorlägen. Nach fast einem Jahr ist dies nun endlich der Fall.
Andriof-Brücke
Obwohl sich die Kölz-Untersuchung ausschließlich mit dem Problem der Schleichverkehre und Maßnahmen dagegen auseinandersetzte und nichts zu Andriof-Brücke und Nord-Ost-Ring aussagt, beschloss der Gemeindeart auf Vorschlag der Verwaltung mehrheitlich (gegen die Stimmen von Grünen und SPD), dass das Regierungspräsidium (RP) zur Fortsetzung des Planfeststellungsverfahrens für die Andriof-Brücke aufgefordert werden soll.
Billinger-Brücke
Laut Presse hat OB Schlumberger die Billinger-Brücke wieder mal „in die Pfanne gehauen“. Für ihn und das RP ist die Billinger-Brücke eine 4-spurige Brücke mit 45 000 KfZ/Tag. Diese Monster-Variante hat die Stadtverwaltung visualisieren lassen und verwendet sie immer wieder gegen die Billinger-Brücke. Dabei hat diese Variante nichts mit der von Billinger entwickelten Idee zu tun. In einer öffentlichen Veranstaltung im Gasthaus Lamm in Neckargröningen hatte sich Billinger von dieser Monster-Brücke distanziert und klargestellt, dass diese Variante nichts mit seiner Idee zu tun habe. Selbstverständlich lehnen auch wir diese Monster-Lösung ab. Die Billinger- Idee und unser Vorschlag sind:
- neue 2-spurige Brücke ca. 400 m südwestlich der bestehenden Neckarbrücke
- Anbindung der Brücke an die Straßen mittels Kreisverkehren
- Sperrung der bestehenden Brücke für den motorisierten Individualverkehr (MIV).
Das Verkehrsgutachten des RP prognostiziert für diese Billinger-Brücke mit 33 900 KfZ/Tag ein ähnliches Verkehrsaufkommen wie heute, durch die Kreisverkehre fließt der Verkehr jedoch besser und weiter weg von Neckargröningen und Neckarrems (Entlastung für Remstalstraße!). Darüber hinaus ermöglicht diese Brücke und die Sperrung der alten für den MIV eine städtebaulich attraktive Neue Mitte.
Wir haben unserem OB gegenüber schon mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass wir es unredlich finden, wenn trotzdem weiter die Monster-Variante als Billinger-Brücke bezeichnet wird, obwohl sie damit nichts zu tun hat. Eine sachlich geführte Auseinandersetzung sollte dies berücksichtigen.
Wir hoffen, dass es gelingt mit der grün-roten Landesregierung das Kapitel Andriof-Brücke zu schließen und Remseck zusätzlichen Verkehr zu ersparen!