video_label

Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach?

Seit vielen Jahren haben wir Staus im Bereich der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen. Seit vielen Jahren werden auch Lösungen zur Beseitigung dieses Verkehrsproblems diskutiert. Tatsache ist allerdings, dass bisher kein Lösungsvorschlag mit einer neuen Brücke realisiert wurde. Das lag vor allem an der Uneinigkeit der beteiligten Kommunen.

Seit vielen Jahren haben wir Staus im Bereich der Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen. Seit vielen Jahren werden auch Lösungen zur Beseitigung dieses Verkehrsproblems diskutiert. Tatsache ist allerdings, dass bisher kein Lösungsvorschlag mit einer neuen Brücke realisiert wurde. Das lag vor allem an der Uneinigkeit der beteiligten Kommunen.

 

Chance für neue Neckarbrücke

Nach einem Gespräch von Verkehrsminister Winne Hermann Ende Juli in Waiblingen mit den Oberbürgermeistern und Baubürgermeistern der betroffenen Städte sowie Wahlkreisabgeordneten, darunter auch Staatssekretär Jürgen Walter, hat Verkehrsminister Hermann die Möglichkeit eröffnet, dass das Land eine neue Neckarbrücke ähnlich der Billinger-Variante finanzieren könne, wenn sich die betroffenen Städte (Remseck, Waiblingen, Fellbach, Stuttgart, Kornwestheim und Ludwigsburg) auf einen Lösungsvorschlag einigen würden.

 

Für uns wäre das ein Durchbruch und Fortschritt. Endlich könnte nach jahrelangen Diskussionen eine neue Neckarbrücke gebaut werden. Daneben könnte dann auch eine attraktive Neue Mitte entstehen, wenn die bisherige Brücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt (allenfalls Anliegerverkehr wäre für uns noch denkbar) und nur noch ÖPNV dort fahren würde, hoffentlich auch einmal mit einer Stadtbahn von Ludwigsburg bis Waiblingen.

 

Chance verspielen?

Ganz anders sehen das offenbar die Fraktionen von CDU, FDP und Freien Wählern (siehe dazu deren gemeinsame Pressemitteilung vom 26. Juli). Sie verharren in ihrer alten und politisch gescheiterten Position, dass nur ein Nord-Ost-Ring das Problem lösen könne. Wir lehnen den Nord-Ost-Ring nicht nur ab, weil er die schöne und zusammenhängende Naherholungslandschaft westlich von Aldingen im Bereich des Sonnenhofs zerstören würde, sondern auch weil wir eine starke Verkehrszunahme für Remseck befürchten und die von allen erhoffte Entlastung nicht kommt.

 

Schwarz-gelbe Landes- und Bundesregierungen haben für Remseck keine Neckarbrücke gebaut oder finanziert. Das Beharren von CDU, FDP und Freien Wählern auf den Nord-Ost-Ring hat Nachbarstädte, insbesondere Fellbach und Kornwestheim, verstimmt und die Brückendiskussion in eine Sackgasse geführt.

 

Jetzt signalisiert der grüne Verkehrsminister Bereitschaft für den Bau einer neuen Neckarbrücke, falls sich die betroffenen Kommunen auf eine Brückenvariante verständigen. Und was machen unsere Nord-Ost-Ring-Befürworter? Im Sinne einer Fundamentalopposition lehnen sie den Vorschlag ab, weil das zu wenig sei. Remseck brauche zwei neue Neckarbrücken. In den letzten 60 Jahren (wer war da eigentlich in Baden-Württemberg an der Regierung?) ist keine einzige Brücke für Autos oder LKW's in Remseck gebaut worden. Warum sollen bei knappen Staatsfinanzen (Nullverschuldung bis 2020 ist Gott sei Dank inzwischen Staatsziel) jetzt gleich zwei Brücken finanziert werden? Das ist doch völlig unrealistisch!

 

Gespräche mit Nachbarstädten notwendig

Aus unserer Sicht ist jetzt das Gespräch mit den Nachbarkommunen angesagt um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Die Stadtverwaltung denkt offenbar in diese Richtung und das begrüßen wir ausdrücklich. Angesichts der ganzen Diskussionen in den letzten Jahren zum Thema Neckarbrücke kennt man ja die einzelnen Positionen sehr genau. Daher dürfte realistischerweise mit den Nachbarstädten eine Brückenlösung analog der Billinger-Variante oder eine Westrandbrücke wie sie die Verwaltung jetzt nennt, konsensfähig sein. Wir sollten diese neue Chance für Remseck beim Schopfe packen, das realistisch Machbare in den Vordergrund stellen und nicht mehr die Kämpfe der Vergangenheit führen.

expand_less