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Stadtbahn Ludwigsburg-Remseck-Waiblingen

Eine Stadtbahn nach Waiblingen wird immer wahrscheinlicher. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Kreistages Ludwigsburg hat 100 000 € beschlossen für eine Machbarkeitsstudie zur Stadtbahnverlängerung von Ludwigsburg-Oßweil über Remseck-Neckargröningen nach Waiblingen.

Eine Stadtbahn nach Waiblingen wird immer wahrscheinlicher. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Kreistages Ludwigsburg hat 100 000 € beschlossen für eine Machbarkeitsstudie zur Stadtbahnverlängerung von Ludwigsburg-Oßweil über Remseck-Neckargröningen nach Waiblingen. Denselben Betrag muss jetzt noch der AUT des Rems-Murr-Kreises beschließen; er tagt am 23. Oktober, Als Ergebnis der Studie wird erwartet, dass der Nutzen größer sein wird als die Kosten, was Voraussetzung für weitere Planungen ist.

Anfänge

In den Jahren 2006 bis 2009 wurden bereits Untersuchungen zu einer Stadtbahn nach Waiblingen gemacht. Ergebnis war, dass die Stadtbahnlinie nach Waiblingen technisch machbar ist. Eine dann in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung wurde durch die Auflösung des beauftragten Gutachterbüro im Sommer 2009 abgebrochen.

Neue Situation

Seither hat sich einiges geändert. Mittlerweile ist die Stadtbahn Markgröningen/Schwieberdingen- Ludwigsburg Bahnhof- Oßweil Süd -Pattonville-Aldingen (Stammstrecke) beschlossen, ein Zweckverband Stadtbahn gegründet und mit LUCIE ein Name für die Stadtbahn gefunden. Derzeit laufen die Planungen auf Hochtouren.

Der aktuell beschlossene Projektumfang der Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg mit der Stammstrecke zwischen Remseck-Aldingen und Markgröningen/Schwieberdingen ist politisch beschlossen und wird nicht mehr aufgebohrt. Das bedeutet, dass eine Stadtbahnverlängerung von Oßweil Süd über Remseck nach Waiblingen für sich betrachtet ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis erreichen muss, um weiter geplant zu werden. Vor 15 Jahren war man davon ausgegangen, dass das nicht der Fall sein würde. Heute geht man davon aus, dass das vor allem aus den folgenden  drei Gründen der Fall sein wird:

  1. Durch den Bau der Westrandbrücke wird die jetzige Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen für die Stadtbahn frei. Bei den Trassenuntersuchungen 2006-2008 war man noch davon ausgegangen, dass für die Stadtbahn eine neue Brücke gebaut werden muss. Diese Kosten entfallen jetzt.
  2. Durch die Aufsiedlung der Neuen Mitte in Remseck sowie neue Wohngebiete im Süden und Südosten von Oßweil steigt das Fahrgastpotenzial und damit der Nutzen.
  3. Seit Juli 2022 gelten neue Bewertungskriterien für Stadtbahnen, die vor allem den Klimaschutz berücksichtigen. Veränderte Schwerpunkte und Bewertungskriterien, u.a. Berücksichtigung weiterer Nutzenkomponenten wie Flächenverbrauch und Resilienz sowie Anpassung des Kostensatzes der CO2-Emissionen, verbessern sich die Nutzen-Kosten-Ergebnisse deutlich. Die Hürde für die Zuschussfähigkeit von neuen Schienen-Infrastrukturprojekten ist dadurch gesenkt worden.

Um ÖPNV-Projekte auf kommunaler Ebene anzuschieben, sind außerdem die aktuellen Fördersätze deutlich investitionsfreundlicher gestaltet worden. Neben Verbesserungen beim Bundes-GVFG mit 75 % Erstattung der zuwendungsfähigen Kosten erstreckt sich die Ko-Finanzierung des Landes-GVFG heute auf 57,5 % der Differenz zwischen der Bundesförderung und den zuwendungsfähigen Kosten.

Zukunft

Für die Stadtentwicklung in Remseck sind das gute Voraussetzungen. Langfristig hätten wir dann Bereich der Neuen Mitte um die U12-Endhaltestelle und den Busbahnhof einen zentralen ÖPNV-Bahnhof mit direkten Stadtbahnverbindungen nach Stuttgart, Ludwigsburg und Waiblingen sowie Busverbindungen in alle Stadtteile. Alle diese Punkte sind auch in der vom Gemeinderat kürzlich beschlossen Konzeption Infrastruktur & Mobilität für Teil III der Neuen Mitte angedacht. So sieht die Konzeption einen Korridor für die neue Stadtbahnlinie sowie einen Busbahnhof mit sechs Steigen für Standardlinienbusse und zwei Steigen für längere Gelenkbusse vor.

Hintergrund

Der Durchbruch für diese neuen verkehrlichen Perspektiven erfolgte 2014 durch Verkehrsminister Winne Hermann. Er brachte die Westrandbrücke ins Spiel und durchbrach das alte Denken, dass nur der Nord-Ost-Ring die Lösung unserer Verkehrsprobleme bringen könnte. Die Westrandbrücke macht den Weg frei für die Stadtbahnlinie über die jetzige Neckarbrücke nach Ludwigsburg Waiblingen.

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