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Planfeststellungsverfahren „L 1197 Neckarquerung“ eingestellt

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat kürzlich die Entscheidung veröffentlicht, dass das Planfeststellungsverfahren für eine Neckarquerung auf der Trasse des Nordostringes eingestellt wird. Dies ist die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass das Projekt bereits seit einiger Zeit als rechtlich schwierig und politisch gescheitert galt.

 

 

Seit 2005 hatte die frühere Landesregierung dreimal Pläne für das auch unter dem Namen Andriof-Brücke bekannte Bauwerk öffentlich ausgelegt und erörtern lassen. Dabei wurden von den Gegnern des Vorhabens jeweils eklatante Fehler in den Planungen nachgewiesen, was dazu führte, dass das Verfahren seit 2010 ruhte. Da sich die Mehrheit der Nachbarkommunen gegen das Projekt ausgesprochen hatte, wäre eine Umsetzung in jeden Fall eher unrealistisch gewesen.

 

In dem nun eingestellten Verfahren ging es nur um die Andriof-Brücke selbst und die Anbindung an die L 1197 bei Öffingen. Auf Aldinger Neckarseite wäre der zusätzliche Verkehr über das bestehende Straßennetz geführt worden. Die Fortsetzung über den Nordostring war kein Bestandteil und wäre wenn überhaupt nur viele Jahre später gekommen.

 

Wir Grüne begrüßen die Entscheidung, da wir uns in der Vergangenheit immer gegen diese Planung ausgesprochen hatten. Laut Prognosen der Verkehrsplaner, hätte die Umsetzung in der Summe eine weitere Zunahme des Verkehrs für Remseck bedeutet. Die Neckargröninger und Neckarremser hätten nur eine kaum merkliche Entlastung, die Aldinger und Pattonviller dagegen zusätzliche Verkehrsströme direkt vor ihrer Haustüre gehabt. Es wäre somit weiterer überregionaler Verkehr nach Remseck gezogen worden. Darüber hinaus hätte der große Flächenverbrauch sehr negative Auswirkungen auf Natur und Landschaft in der näheren Umgebung gehabt.

 

Wegen des ökologischen Risikos hatte die Bundesregierung bereits früher eine Bundesstraße auf der Nordostring-Trasse in der Priorisierung weit herunter gestuft. Auch wenn diese Entwicklung den Befürwortern von Andriof-Brücke und Nordostring nicht gefällt, sollte man nun in Remseck gemeinsam versuchen in einer ergebnisoffenen Diskussion Lösungen zu finden, welche geeignet sind, die Verkehrssituation zu verbessern.

 

Mit kleinräumigen, verkehrslenkenden Maßnahmen und einer Umgestaltung der Zufahrten zur bestehenden Brücke könnten vermutlich relativ schnell erste Erleichterungen beim Verkehrslärm und den Abgasbelastungen erreicht werden. Dann sollten weitere bauliche Maßnahmen, wie die im Zusammenhang mit der Realisierung der Neuen Mitte angedachte Westrandbrücke sowie die zusätzlichen Stadtbahnlinien Ludwigsburg-Pattonville-Aldingen und Ludwigsburg-Neckargröningen-Waiblingen geprüft werden.

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