video_label

Lasst den Nord-Ost-Ring ruhen in Frieden!

Wir wollen keine Wiederauferstehung des Nord-Ost-Rings. CDU, Freie Wähler und FDP sehen das anders und versuchen auf allen politischen Ebenen den Nord-Ost-Ring durchzuboxen.

 

Die Landesregierung hatte den Nord-Ost-Ring zu Recht aufgegeben und nicht mehr für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans gemeldet. Trotzdem taucht der Nord-Ost-Ring nun im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans auf. Dort steht er unter der Kategorie "Weiterer Bedarf mit Planungsrecht".

 

Im aktuell geltenden Bundesverkehrswegeplan steht der Nord-Ost-Ring als Projekt mit hohem ökologischen Risiko im weiteren Bedarf ohne Planungsrecht. CDU, Freie Wähler, FDP und Stadtverwaltung wollen jetzt nicht nur, dass der Nord-Ost-Ring geplant werden kann, sondern dass er in die Kategorie "Vordringlicher Bedarf" hochgestuft und bald gebaut werden kann. Ein entsprechender Antrag und Beschlussvorschlag wurde letzte Woche im Gemeinderat diskutiert und mit den Stimmen von CDU, Freien Wähler, FDP und OB Schönberger angenommen. Grüne und SPD haben dagegen gestimmt.

 

Warum sind wir gegen den Nord-Ost-Ring?

Der Nord-Ost-Ring würde zu einer deutlichen Verkehrszunahme auf Remsecker Markung führen, unsere Naherholungslandschaft um den Sonnenhof zerschneiden und die erhoffte Entlastung auf der jetzigen Neckarbrücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen nicht in dem Maße bringen, wie wir uns das alle wünschen. Daher lehnen wir den Nord-Ost-Ring aus verkehrlichen und ökologischen Gründen ab.

 

Der Nord-Ost-Ring ist keine kleine Umfahrung von Aldingen - wie uns viele Befürworter weismachen wollen. Er ist eine vierspurige Straße, die die vierspurige Autobahn A 81 mit den vierspurigen Bundesstraßen B 14 und B29 verbinden soll. Bisher ging man davon aus, dass auf dem Nord-Ost-Ring am westlichen Rand von Aldingen bis zu 70 000 KfZ/Tag fahren.

 

Der vorliegende Entwurf des Bundesverkehrswegeplans geht allgemein von einer starken Verkehrszunahme aus. Um so verwunderlicher ist, dass ausgerechnet auf dem Nord-Ost-Ring jetzt weniger KfZ als bisher unterstellt fahren sollen: der aktuelle Entwurf geht von 45 000 KfZ/Tag aus. Gleichzeitig sollen sich die Baukosten mehr als verdoppeln: von 102 Mio. € auf 209 Mio. €.

 

So weit so gut oder schlecht: der eigentliche Hammer kommt noch. Die Bundesregierung bescheinigt dem Nord-Ost-Ring im aktuellen Entwurf einen höheren Nutzen-Kosten-Faktor als im alten Bundesverkehrswegeplan. Wir fragen uns: Wie ist es möglich, dass eine Straße um so wirtschaftlicher ist, je teurer sie ist und umso weniger Verkehr auf ihr fließt? Das ist für uns nicht nachvollziehbar und wir sind gespannt wer uns diese Frage wann und wie beantwortet.

expand_less