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Müssen auf Remsecker Gemarkung die Verkehrsprobleme des Rems-Murr-Kreises und die Feinstaubprobleme in Stuttgart gelöst werden?

Nach Meinung der Ratsmehrheit und der Verwaltung: JA! Und zwar mit einem 4-Spurigen Nord-Ost-Ring.

Das wurde bei der Stellungnahme zum Entwurf der 3. Fortschreibung des Luftreinhalteplans für die Landeshauptstadt Stuttgart wieder sehr deutlich. Es ist ja schon traurig genug, dass bei unserem Luftreinhalteplan die umliegenden Städte bereits im Vorfeld kräftig mitgemischt haben, wir dagegen bei der Fortschreibung des Luftreinhalteplanes von Stuttgart nicht eingebunden wurden.

 

Offen ausgesprochenes Ziel der Fortschreibung ist, dass es in Stuttgart weniger Verkehr an einigen Stellen geben muss. Das soll, wie von unserer Verwaltung richtig erkannt, durch Umlenkung von Verkehr in die Nachbarkreise und damit auch nach Remseck erreicht werden. Erste Folge für Remseck: Die noch nicht erreichten Errungenschaften des Luftreinhalteplanes Remseck werden wieder obsolet.

 

Noch trauriger ist, dass die Verwaltung dies zwar bedauert, ihr aber in der Sache außer der Forderung nach unverzüglicher und aktiver Aufnahme der Planung des Nord-Ost-Ringes nichts Weiteres einfällt. Die Frage: Wie soll der Nord-Ost-Ring die Feinstaub/Stickoxidprobleme am Neckartor in Stuttgart ab dem 1.1.2018 beheben? konnte weder von Verwaltung noch Befürwortern beantwortet werden. Wie auch, selbst Stuttgart sieht den Nord-Ost-Ring gemäß aktuellem Ratsbeschluss nicht als Problemlösung für das Neckartor und lehnt ihn auch aus anderen Gesichtspunkten ab.

 

Wir halten eine zeitnähere Problemlösung des auf uns zukommenden zusätzlichen Verkehrsproblems für notwendig. Dabei denken wir an einen Ausbau des ÖPNV im angrenzenden Rems-Murr-Kreis als Zubringer zur Stadtbahn, deren Kapazität ja gerade verdoppelt wird. Klar absehbar ist auch eine Zunahme der Pendler, die ihr Fahrzeug in Remseck abstellen wollen, um mit der Stadtbahn nach Stuttgart zu fahren. Bereits jetzt ist der Pendlerparkplatz beim Hornbach sehr gut gefüllt und die Pendler weichen in die Wohngebiete in der Nähe der Stadtbahnhaltestellen aus.

 

Deshalb fordern wir eine unverzügliche Anlage von Pendlerparkplätzen außerhalb des Stadtgebietes von Remseck. Die Finanzierung sollte nach dem Bestellerprinzip erfolgen: Wenn uns ungefragt Verkehr serviert wird, dann sollte der Kellner das auch selber bezahlen! Mit einigen Formelkompromissen gelang es uns, eine dünne Ratsmehrheit für eine Ergänzung der Stellungnahme der Stadt zu gewinnen. Die Ratsmehrheit lehnte aber die Streichung der Forderung des Nord-Ost-Ringes ab, der unserer Überzeugung nach nur zusätzliche Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger von Remseck und die Natur bringt.

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