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Radfahrer: Das letzte Rad am Wagen?

Seit Ende Mai wird die Landestraße L1100 zwischen dem Soldatensträßle und der Hochberger Brücke wegen der Erschließungsarbeiten für die Erweiterung des Gewerbegebiets Schießtal durch das Gewerbegebiet umgeleitet. Die L 1100 ist ab Höhe der neuen Zufahrt bis zur alten Zufahrt Gewerbegebiet Schießtal voll gesperrt.

Gesperrt ist auch die alte Einfahrt ins Gewerbegebiet von der L 1100 sowie der Tunnel für die Radfahrer unter der L 1100 vor der Hochberger Brücke. Der Tunnel war für die Radfahrer wichtig, weil sie so bequem und gefahrlos die L 1100 (unter)queren konnten. Jetzt ist die L 1100 ein richtiges Hindernis für Radfahrer und auch Fußgänger geworden. Im gesperrten Bereich werden Straße, Geh- und Radwege sowie die Bushaltestelle neu gebaut. Die Arbeiten sollen bis zum Ende der Sommerferien fertig sein.

 

Die Sperrungen und Umleitungen bergen für viele Radfahrer und Fußgänger entlang des Neckars viele Unsicherheiten und Gefahren. Die Querung der Hochberger Brücke ist für Radfahrer schon immer schwierig und mit Unsicherheiten behaftet. So fahren die einen auf der Straße wie die PKW und LKW, andere fahren über den engen Fußgängerweg am Rand, andere schieben dort ihr Fahrrad.

 

Radfahrer, die vom Neckartalradweg von Neckargröningen herkommen und Richtung Neckarweihungen weiter wollen, müssen ein Teilstück der Umleitungsstraße mit PKW und unter der Woche auch mit LKW teilen. Das erschließt sich nicht jedem Radfahrer auf den ersten Blick und führt zu Unsicherheit. Viele Radfahrer steigen dann erstmal ab, bei hohem Verkehrsaufkommen anders auch gar nicht möglich. Manche fahren dann zügig weiter, andere zögern und manche suchen eine Ausweichmöglichkeit über die Hochberger Brücke, kommen dann teilweise dann aber gleich wieder zurück, weil ihnen diese Neckarüberquerung als Radweg befremdlich ist.

 

Der Unterzeichner hat sich das Ganze am Sonntag eine Weile angeschaut und große Verunsicherung bei den Radfahrern festgestellt. Aus unserer Sicht ist eine Umleitungsausschilderung für Radfahrer dringend erforderlich ist, wenn schon kein Ersatzradweg geschaffen wird.

 

Es drängt sich der Eindruck auf, dass bei der Planung der Umleitung vor allem, wenn nicht ausschließlich, an den motorisierten Verkehr gedacht wurde. Für Radfahrer und Fußgänger sind die jetzt getroffenen Verkehrsregelungen sicherlich kein Vergnügen und besonders für Kinder gefährlich. Gab es dazu keine besseren Alternativen? Sind Fußgänger und Radfahrer als Verkehrsteilnehmer mal wieder das letzte Rad am Wagen, an das so richtig keiner denkt?

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