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Aktionstag Nord-Ost-Ring in Oeffingen

Die Gewerbevereine von Oeffingen, Schmiden und Fellbach hatten am 30. September zu einem Aktionstag Nord-Ost-Ring eingeladen. 5000 Menschen kamen und staunten.

Staunten darüber, dass sich die Gewerbetreibenden gegen den Nord-Ost-Ring positionierten, der auch für sie keinen Nutzen bringt, und was da für eine gewaltige, 31 m breite Trasse auf dem Schmidener Feld im südlichen Teil und im Langen Feld bei Aldingen und Kornwestheim im nördlichen Teil gebaut werden soll.

 

Organisiert war der Aktionstag wie ein Straßenfest und durch regelmäßige, kurze Vorträge mit anschließender Diskussion. Das Ganze war sehr informativ gestaltet, ohne das es je langweilig wurde. Hoch interessant u.a. die Historie der seit über 40 Jahren geführten Diskussionen zu den Planungen für einen Autobahnring zum Teil auch weit um Stuttgart herum. Inzwischen beschränken sich die Planungen auf den Nord-Ost-Ring. Animationen wurden gezeigt und verdeutlichten den ganzen Wahnsinn der inzwischen 25 Jahre alten Pläne: https://www.nordostring.com/medien/

 

Am Ortsrand hatten Bauern die Trasse mit Landmarken, Flatterband, Plakaten und Fahrzeugen markiert sowie den Lärm durch einen Lautsprecherwagen simuliert - beeindruckend! Genauso beeindruckend wie das Handeln der Gewerbevereine, die die Lebensqualität der Bevölkerung als höchstes Gut sehen. Ja, auch wenn die Befürworter immer nur verharmlosend von einer Bundesstraße reden, de facto würde die Strecke wie eine Autobahn gebaut werden, wenn nicht doch noch Vernunft einkehrt.

 

Das mit der Vernunft ist allerdings schwierig, wenn die Gegnerschaft des Planes aus dem vorigen Jahrhundert als Ersatzreligion verteufelt wird oder in der Presse kundgetan wird, das der Kompromissvorschlag, dem die Gegner doch endlich folgen sollen, im Bau eines 3-streifigen Nord-Ost-Ringes besteht. Gesagt wird aber leider nicht, dass der Bund diesen nicht finanzieren wird und somit eine Luftnummer ist.

 

Die Befürworter wollen halt unbedingt eine Autobahn in Remseck mitsamt Monsterbrückeüber den Neckar sowie den Lärm und die Abgase von 70.000 Fahrzeugen pro Tag. Und das Schlimmste ist ja, das nach den der Planung zugrundeliegenden Prognosen sich die Verkehrssituation in Remseck durch den Nord-Ost-Ring gar nicht durchgreifend verbessern würde, da über den Ring (der gar keiner ist, da müssten auch noch die Filderauffahrt (rund 200 Mio. € Kosten und nicht im Bundesverkehrswegeplan) gebaut und der Kappelbergtunnel erweitert werden) ganz überwiegend Fernverkehr rollen würde.

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