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Hochberger Tunnel: Vorwärts oder rückwärts?

Die Hochberger Hauptstraße braucht Entlastung. Darüber besteht Einigkeit. Verkehrsplaner Hans Billinger brachte Anfang der 90er Jahre in einem Gutachten für die damalige Gemeinde Remseck neben anderen Ideen die Idee des Tunnels ins Gespräch. Doch erst die im Jahr 2000 gegründete Hochberger Bürgerinitiative brachte die Idee so weit nach vorne, dass sich Gemeinderat und Kreistag für den Bau des Tunnels ausgesprochen haben.

 

Die Hochberger Hauptstraße braucht Entlastung. Darüber besteht Einigkeit. Verkehrsplaner Hans Billinger brachte Anfang der 90er Jahre in einem Gutachten für die damalige Gemeinde Remseck neben anderen Ideen die Idee des Tunnels ins Gespräch. Doch erst die im Jahr 2000 gegründete Hochberger Bürgerinitiative brachte die Idee so weit nach vorne, dass sich Gemeinderat und Kreistag für den Bau des Tunnels ausgesprochen haben.

 

Jetzt will die Stadt ein neues Gutachten in Auftrag geben, das die ursprünglich verworfene Nordumfahrung Hochberg näher untersuchen soll. Grund ist, dass der Tunnel zu teuer sei und entgegen früheren Aussagen, die starke Steigung vom Neckar technisch doch überwindbar scheint. Wenn das Gutachten zum Ergebnis kommt, dass die Steigung vom Neckartal aus technisch bewältigbar ist, bleiben zumindest drei Fragen:

  • Soll das Landschaftsschutzgebiet Zipfelbachtal durch die Nordumfahrung zerschnitten und abgewertet werden?
  • Warum soll die Stadt Ludwigsburg einem Straßenbau auf ihrer Gemarkung zustimmen, der ihren Einwohnern keine Verkehrsentlastung bringt, ihnen jedoch ein wertvolles Naherholungsgebiet beeinträchtigt (der größte Teil des Landschaftsschutzgebietes und ein Teil der Nordumfahrung Hochberg liegt auf Ludwigsburger Gemarkung)
  • Bringt eine Nordumfahrung auch wirklich die erhoffte Entlastung für Hochberg?
    Neben diesen Fragen muss auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Politik erlaubt sein. Warum wurden in der Vergangenheit locker Beschlüsse für den Tunnel gefasst und jetzt wo es langsam darauf ankommt, werden Lösungsvorschläge untersucht – und wohl bald vorgeschlagen -, die doch bereits verworfen waren?

 

Mit der Ansiedlung des Erdenwerks Riegraf wurde schon einmal in ein Landschaftsschutzgebiet eingegriffen. Das ging dann bis zum Petitionsausschuss im Landtag. Natur und Landschaft sollten uns etwas wert sein, gerade dann, wenn sie bedroht sind. Es hat schon seinen Grund, warum Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen werden. Beim Thema 2-spuriger Nord-Ost-Ring hat offensichtlich dieses Thema ebenfalls keinen Stellenwert mehr. Auf dem nächsten Ortsverbandstreffen werden wir Grüne darüber diskutieren, ob wir bei der Beerdigung des Hochberger Tunnelprojekts wirklich mitmachen wollen oder ob die Grünen weiter für dieses Natur und Landschaft am wenigsten beeinträchtigende Projekt einstehen.

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