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Billinger-Varianten

Die Billinger-Brücke als Alternative zur Andriof-Brücke ist inzwischen in aller Munde. In den Planfeststellungsunterlagen des Regierungspräsidiums zur Andriof-Brücke aus dem Jahr 2006 tauchte der Name Billinger noch nicht einmal auf. Das ist ein Fortschritt! Bekanntlich haben wir Grünen die Billinger-Brückenpläne im Februar 2003 im Gasthof Lamm in Neckargröningen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Billinger-Brücke als Alternative zur Andriof-Brücke ist inzwischen in aller Munde. In den Planfeststellungsunterlagen des Regierungspräsidiums zur Andriof-Brücke aus dem Jahr 2006 tauchte der Name Billinger noch nicht einmal auf. Das ist ein Fortschritt! Bekanntlich haben wir Grünen die Billinger-Brückenpläne im Februar 2003 im Gasthof Lamm in Neckargröningen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Oktober 2006 hat Billinger die ursprüngliche Variante um einige Punkte ergänzt bzw. variiert (Führung teilweise im Tunnel, Anbindung an L 1140 nach Ossweil weiter westlich). Die wesentlichen Punkte der ursprünglichen Billinger-Variante waren immer

  • zweispurige Brücke ca. 400 m westlich der bestehenden Brücke
  • Sperren der bestehenden Neckarbrücke für den motorisierten Individualverkehr
  • Kreisverkehre statt Ampelanlagen

In den neuen Planfeststellungsunterlagen des Regierungspräsidiums wimmelt es nur so von Billinger-Varianten, insgesamt 5 wurden einer Verkehrsuntersuchung unterzogen. Die Varianten unterscheiden sich zum Teil beträchtlich von der ursprünglichen Billinger-Variante, am stärksten die beiden Planfälle Billinger ortsfern Variante 1 und Variante 2.

 

Variante 1 lässt neben der neuen Brücke die bestehende Brücke weiterhin für den motorisierten Individualverkehr offen (für uns nicht akzeptabel), Variante 2 sieht eine 4-spurige Brücke vor mit prognostizierten 44 200 KfZ/Tag auf der Brücke. Ein solches Monsterbauwerk ist Unsinn und lehnen wir ebenfalls ab. Ausgerechnet diese Variante - und nur diese - hat die Verwaltung visualisiert und als abschreckendes Beispiel präsentiert.

 

Verwirrend in den Planfeststellungsunterlagen ist, dass die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung zu 3 Varianten im Kapitel "Verkehrsuntersuchung (VU)" auftauchen und zu 2 weiteren Varianten im Kapitel "Ergänzungen zur Umweltverträglichkeitsstudie (UVP)" (Seite 79). In der Tabelle haben wir Verkehrszahlen zu den Billinger-Varianten mit 1 Brücke (also Sperren der bestehenden Brücke) zusammengestellt. Die Zahlen beziehen sich auf die Brücke sowie den direkten südlichen und nördlichen Anschluss. Zum Vergleich sind auch die Zahlen zur Situation 2005, dem Planfall Null Plus und Planfall C (Andriof-Brücke) dargestellt.

 

Verkehrsbelastung (KfZ/Tag)

 

Neckarbrücke

Remstalstraße

Neckargröningen

Billinger V 2 (VU)

44200

15850

36500

Billinger V 3 (VU)

39900

500

34400

Billinger ortsnah (UVP)

33950

8300

33250

Billinger ortsfern (UVP)

33900

8400

32650

2005

34450

13200

29650

Planfall Null Plus

36300

15250

31600

Planfall C

25200

14800

27650

Ergebnis: Die Variante Billinger ortsfern (UVP) bringt in der Remstalstraße in Neckarrems eine wesentlich höhere Entlastung als die Andriof-Brücke (-6650 KfZ/Tag). Mit 33 900 KfZ/Tag weist die neue Brücke eine geringere Belastung auf als die heutige Brücke. In Neckargröningen läge die Belastung um 5 000 KfZ/Tag höher als bei der Andriof-Brücke, aber immerhin würde der Verkehr ein paar hundert Meter westlich von Neckargröningen fließen und dadurch den Ortsteil weniger belasten. Die Lärmkarten der Planfeststellungsunterlagen zu den Billinger-Varianten zeigen, was für ein hohes Entlastungspotential diese Brücke für Neckargröningen und Neckarrems hat, ohne dass Menschen andernorts stark zusätzlich belastet werden. Außerdem ist diese Brücke verkehrliche Voraussetzung für die Neue Mitte.

 

Für uns ist die Billinger-Variante ortsfern (UVP) verfolgenswert. Warum wird über diese Variante bisher kaum diskutiert?

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